Kommentar
08:07 Uhr, 29.05.2015

Beginnt der große Abverkauf in China?

Chinesische Aktienindizes verloren gstern 7% an Wert. Das ist heftig. Der Kursrutsch kommt zudem nicht ganz unbegründet.

Erwähnte Instrumente

  • DBX ETF T.-Xt.HCSI500CASSC.ETF Registered Shares o.N. - WKN: A12CXK - ISIN: US2330517549 - Kurs: 65,25 $ (NYSE)

Nach einer 200% Rallye chinesischer Aktien warten viele Anleger auf eine Korrektur. Bisher gab es immer wieder einmal scharfe Rücksetzer, doch von einer großen Korrektur oder gar Trendwende war noch nichts zu sehen. Höchstwahrscheinlich kommt es auch jetzt noch nicht zur Trendwende. Dennoch muss man sich auf ungemütliche Tage einstellen.

Die Verkaufswelle wurde vom chinesischen Staatsfonds ausgelöst. Es gibt zwei Fonds, die zusammen mehr als 1 Billionen USD an Assets verwalten. Unter den Assets befinden sich auch viele chinesische Aktien. Heute wurde bekannt, dass vor allem Bankaktien von den Fonds verkauft wurden. Es sollen 300 Mio. Aktien der Industrial and Commercial Bank of China verkauft worden seien. Bei der China Construction Bank waren es angeblich 280 Mio.

Insgesamt hat der Fonds über eine halbe Milliarde USD an Aktien verkauft. Das ist eine Größenordnung, die man nicht mehr als Lappalie abtun kann. Nach der enormen Rallye macht es natürlich auch einmal Sinn Gewinne mitzunehmen. Das das allerdings gerade bei Bankaktien geschieht ist schon beunruhigend. Gerade das Finanzsystem steht seit Monaten unter sehr genauer Beobachtung. Das Kreditwachstum lässt nach. Einige Firmenkunden können ihre Kredite nicht mehr bedienen und Lokalregierungen haben sich über Kredite überschuldet.

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Die Risiken in den Bankbilanzen sind sehr hoch. Vorsorge treffen die Banken dafür nur sehr begrenzt. Wenn es in China wirklich zu größeren Problemen kommt, dann werden Banken die ersten sein, die das zu spüren bekommen. Ein anständiger Investor muss sein Risiko kontrollieren. Bankaktien zu verkaufen ist angesichts der angespannten Lage auf dem Kreditmarkt sicherlich eine gute Möglichkeit. An Gewinnmitnahmen ist zudem noch niemand arm geworden.

Man wird sehen, ob Anleger nun generell wieder vorsichtiger werden. Persönlich traue ich dem Markt allerdings noch einen letzten Rallyeschub zu, bevor sich die Wertsteigerung bei Aktien wieder relativiert.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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