Kommentar
08:29 Uhr, 09.06.2015

Chinesische Aktien: Am Mittwoch noch einmal große Rallye?

Rallye ist nicht gerade ein Wort, welches man verwenden kann, um den derzeitigen Zustand der westlichen Aktienmärkte zu beschreiben. In China sieht das anders aus und die Rallye kann in 2 Tagen einen neuen Schub erhalten.

Erwähnte Instrumente

Der Chart zeigt den db x-trackers CSI 500 ETF. Seit Jahresbeginn hat dieser über 100% zugelegt. Damit ist dieser ETF nicht alleine. Jeder ETF oder Fonds, der einen chinesischen Aktienindex trackt, ist in diesem Jahr mit der Performance ganz weit oben. Eigentlich stellt sich momentan nur die Frage, wie groß der Abstand zu allen anderen Börsen weltweit ist - und dieser Abstand ist groß. Der Abstand ist sogar so groß, dass inzwischen jeder begreifen muss, dass dieser exponentielle Anstieg früher oder später mit einem Knall enden muss.

DB XTRACKERS HARVEST CSI
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Trotz dieser Überbewertung, die bereits so offensichtlich ist, dass sie weh tut, kann es am Mittwoch noch einmal zu eine kräftigen Schub nach oben kommen. Der Grund? MSCI wird bekanntgeben, ob chinesische A-Aktien in die MSCI Indizes aufgenommen werden.

MSCI ist der größte Indexprovider überhaupt. Hunderte oder gar tausende ETFs und Fonds folgen diesen Indizes und versuchen sie abzubilden. Wenn Aktien in solche Indizes aufgenommen werden, dann sind vor allem passive Investoren gezwungen die Aktien sofort zu kaufen. Ein ETF kann ja nicht von sich behaupten einen Index abzubilden, dann aber einen Teil der Aktien, die in dem Index sind, einfach nicht halten.

Einige Unternehmen haben bereits kleine Positionen an A-Aktien aufgebaut. Dazu gehört z.B. der ETF Anbieter Vanguard. Viele werden die offizielle Entscheidung von MSCI abwarten. Einige rechnen fest mit der Aufnahme, andere haben daran so ihre Zweifel. Die Zweifel lassen sich begründen, denn noch sind A-Aktien nicht ganz ohne Beschränkungen handelbar. Bis vor kurzem konnten sie nur von registrierten, qualifizierten Investoren gekauft werden. Seit dem Hong Kong - Shanghai Stock Connect kann im Prinzip fast jeder kaufen und verkaufen, allerdings ist das Handelsvolumen begrenzt.

Ein begrenztes Handelsvolumen spricht natürlich gegen die Aufnahme. MSCI wäre töricht auf so etwas nicht zu achten. Aber: MSCI hat bereits vor einem Jahr eine Zwischenlösung vorgeschlagen. Diese sieht vor, dass A-Aktien in einem ersten Schritt eine kleine Gewichtung bekommen, die den vorhandenen Handelsmöglichkeiten gerecht werden. In dieser Variante dürfte die zusätzliche Nachfrage ein Volumen von ca. 50 Mrd. USD haben. Bei einer uneingeschränkten Aufnahme mit der Gewichtung, die dem chinesischen Markt gebührt, ist eine zusätzliche Nachfrage von mehreren hundert Milliarden (300 bis 400 Mrd.) denkbar.

Persönlich glaube ich nicht, dass MSCI bereits jetzt den Schritt gehen wird. Einige Investoren und Trader haben darauf spekuliert und schon einmal eingekauft. Passiert dann am Mittwoch vor Börseneröffnung in Asien nichts, dann kann genauso gut der lang erwartete Abverkauf beginnen.

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4 Kommentare

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  • Ragazzo
    Ragazzo

    Um wieviel Uhr öffnet die Börse in Asien ? Oder sind die westlichen Börseneröffnungen gemeint ? MCSI ist in New York ansässig. Die Entscheidung könnte deshalb bei Eröffnung der New Yorker Börsen bekannt gegeben werden. Weiß irgendjemand Genaueres? Ich stehe mit einem Call auf den Hang Seng in mittelschwerem Verlust...

    11:55 Uhr, 09.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Goldlong
    Goldlong

    Ist jemandem ein Produkt/eine WKN bekannt, mit dem man auf FALLENDE Kurse des chinesischen A-Index spekulieren könnte? Vielleicht ein Put auf einen der genannten ETFs? Oder direkt einen Put auf den Sahnghai A oder B Index? Für jede Info wäre ich dankbar. Bisher sind mir nur Puts auf den Hang Seng Index bekannt und dieser ist weniger "aufgeblasen".

    08:50 Uhr, 09.06. 2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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