Befeuern die US-Inflationsdaten die Markterholung?
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Unternehmenstermine sind in der neuen Woche weiterhin spärlich gesät. Auch die Notenbanken machen Pause: Nachdem die EZB in der vergangenen Woche die Leitzinsen um kräftige 75 Basispunkte anhob und am 22. September die US-Notenbank Fed wohl erneut eine drastische Zinserhöhung verkünden wird, stehen in dieser Woche vor allem US-Inflationsdaten im Fokus.
Am Dienstag werden die US-Verbraucherpreise für August veröffentlicht, am Mittwoch folgen die US-Erzeugerpreise. Volkswirte erwarten, dass die Inflationsrate (also der Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat) von 8,5 Prozent im Juli auf 8,1 Prozent im August gesunken sein dürfte. Damit läge die Teuerung zwar immer noch rund viermal so hoch wie das Fed-Inflationsziel von zwei Prozent, aber auf die Richtung kommt es an: Fed-Chef Jerome Powell und zahlreiche andere Vertreter der US-Notenbank haben zuletzt betont, dass sie eine merkliche und nachhaltige Abnahme der Inflation sehen wollen. Ganz ähnlich sehen das die Märkte: Je schneller die Inflationsrate sinkt, desto schneller können die Notenbanken ihre geldpolitische Straffung beenden, was positiv für die Märkte wäre. Eine "böse Überraschung" ist aber natürlich keineswegs ausgeschlossen.
Konjunkturseitig stehen in der neuen Woche einige wichtige Frühindikatoren für September auf dem Programm, so die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone am Dienstag, die regionalen US-Frühindikatoren Empire State Index und Philadelphia Fed Index am Mittwoch sowie das vorläufige Uni-Michigan-Verbrauchervertrauen am Freitag.
Am Freitag könnte der große Verfallstermin an den Terminbörsen für erhöhte Volatilität an den Märkten sorgen. Zur Xetra-Mittagsauktion ab 13.00 Uhr verfallen Optionen und Futures auf die Indizes der DAX-Famile, zur Xetra-Schlussauktion ab 17.30 Uhr die Terminkontrakte auf Einzelaktien. Auch in den USA werden die Abrechnungspreise für Futures und Optionen auf Indizes und Einzelaktien bestimmt. Große Marktakteure versuchen regelmäßig im Vorfeld, die Märkte in eine für sie günstige Richtung zu bewegen, so jedenfalls ein weitverbreitetes Gerücht am Markt.
Wichtig bleiben in dieser Woche natürlich auch die Entwicklungen im Ukraine-Krieg und in der Energiekrise. Große Geländegewinne der ukrainischen Streitkräfte am Wochenende haben die Hoffnung verstärkt, dass die Ukraine die russischen Invasoren vielleicht doch bald besiegen und zum Rückzug zwingen kann. Zuletzt sind die Strom- und Erdgaspreise in Europa u.a. infolge der von der EU geplanten Maßnahmen wieder deutlich von ihren Rekordhochs gesunken, was die Hoffnungen verstärkt, dass die Energiekrise im Winter vielleicht doch nicht ganz so schlimm wird wie erwartet.
Wichtige Termine der neuen Börsenwoche
Bitte beachten Sie, dass in der folgenden Übersicht nur eine Auswahl der wichtigsten Termine aufgeführt ist. Eine vollständige Terminübersicht erhalten Sie im Guidants-Terminkalender. Alle Angaben ohne Gewähr.
Montag, 12. September
- Quartalszahlen USA (nachbörslich): Oracle
- Sonstige Unternehmenstermine: MItteilungen zum Rückversicherer-Treffen Rendez-Vous de Septembre in Monte Carlo von Swiss Re und Hannover Rück
- 10:30 Uhr: Deutschland – Herbst-Konjunkturprognose des ifo-Instituts
- 12:00 Uhr: OECD-Frühindikator
Dienstag, 13. September
- Quartalszahlen Deutschland: SFC Energy
- Sonstige Unternehmenstermine: Fraport (Verkehrszahlen August), TUI (Vorstellung Winterprogramm), Twitter (außerordentliche Hauptversammlung zur Übernahme durch Elon Musk)
- 08:00 Uhr: Deutschland – Verbraucherpreise August (endgültig)
- 11:00 Uhr: Deutschland – ZEW-Konjunkturerwartungen September
- 11:00 Uhr: Eurozone – ZEW-Konjunkturerwartungen September
- 14:30 Uhr: USA – Verbraucherpreise August
Mittwoch, 14. September
- Quartalszahlen Deutschland: Auto 1
- Quartalszahlen Europa: Inditex
- Sonstige Unternehmenstermine: UniCredit (außerordentliche Hauptversammlung), Logitech (Hauptversammlung)
- 08:00 Uhr: Großbritannien – Verbraucherpreise August
- 08:30 Uhr: Schweiz – Erzeuger- und Importpreise August
- 11:00 Uhr: Eurozone – Industrieproduktion Juli
- 14:30 Uhr: USA – Erzeugerpreise August
Donnerstag, 15. September
- Quartalszahlen Europa: Hennes & Mauritz (Umsatzzahlen)
- Quartalszahlen USA (nachbörslich): Adobe
- Sonstige Unternehmenstermine: Ryanair (Hauptversammlung)
- 08:00 Uhr: Deutschland – Großhandelspreise August
- 11:00 Uhr: Eurozone – Handelsbilanz Juli
- 14:30 Uhr: USA – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
- 14:30 Uhr: USA – Empire State Index September
- 14:30 Uhr: USA – Philadelphia-Fed-Index September
- 14:30 Uhr: USA – Im- und Exportpreise August
- 15:15 Uhr: USA – Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung August
Freitag, 16. September
- Großer Verfallstag an den Börsen (u.a. Verfall von Futures & Optionen auf Indizes der DAX-Familie zur Mittagsauktion ab 13:00 Uhr und auf Einzelaktien zur Schlussauktion ab 17:30 Uhr)
- Sonstige Unternehmenstermine: Uzin Utz (außerordentliche Hauptversammlung)
- 04:00 Uhr: China – Industrieproduktion August
- 04:00 Uhr: China – Einzelhandelsumsatz August
- 08:00 Uhr: Großbritannien – Einzelhandelsumsatz August
- 08:00 Uhr: Eurozone – ACEA Kfz-Neuzulassungen August
- 11:00 Uhr: Eurozone – Verbraucherpreise August (endgültig)
- 16:00 Uhr: USA – Uni-Michigan-Konsumklima September (vorläufig)
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