„Bedacht, Beharrlichkeit und Buße“
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - „Bedacht“ lautete das Zauberwort, mit dem die Federal Reserve jüngst die Stimmung an den Märkten beflügelte. Jerome Powell ist also eingeknickt; ein bisschen vor Donald Trump, vor allem jedoch vor den Finanzmärkten und der mangels Kennzahlen (eine Folge des Shutdowns) undurchsichtigen Lage der US-Wirtschaft, wie Igor de Maack, Fondsmanager bei DNCA Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Die amerikanische Notenbank werde ihre Zinsen vorerst nicht weiter anheben, sondern erneut Liquidität in die Märkte pumpen (oder weniger Liquidität aus ihnen abschöpfen, was auf dasselbe hinausläuft) und somit ihren Bilanzabbau verlangsamen, heißt es weiter.
„Aus den Geschäftsberichten der Unternehmen spricht die erlahmende Weltkonjunktur, doch keine Panik. Die Anleger scheinen die abwärts revidierten Gewinne bereits eingepreist zu haben. Und obwohl China sein Wachstumstempo auf ‚nur‘ noch rund sechs bis 6,5 Prozent gedrosselt hat, veröffentlichen Unternehmen wie LVMH, die den chinesischen Endverbraucher bedienen, geradezu astronomische Geschäftszahlen. Wir sollten also nicht voreilig sein mit Katastrophenszenarien für eine amerikanische, chinesische oder weltweiten Rezession in den Jahren 2019 bis 2020“, so de Maack.
Der Kontext der amerikanisch-chinesischen Handelsbeziehungen werde indes künftig der Taktgeber für die Finanzmärkte sein. Mit „Beharrlichkeit“ habe eine weitere aus der Mode gekommene Eigenschaft ihren großen Moment: Dank ihres Stehvermögens habe Nancy Pelosi, Galionsfigur der Demokraten, Präsident Donald Trump zum Einlenken bewegen können. Dieser habe den längsten Shutdown der amerikanischen Geschichte (35 Tage), der 18 Milliarden US-Dollar weniger Ausgaben im Bundeshaushalt gebracht und das amerikanische BIP um 0,1 bis 0,2 Prozent (auf Jahresbasis) schmälern dürfte, gebracht. Die politischen Kosten seien so für den Präsidenten, der bereits in den Wahlkampfmodus gewechselt sei, immer erdrückender geworden, heißt es weiter.
„In Buße übt sich schließlich die Investment Community, die die durchwachsenen bis schlechten Wertentwicklungen des zurückliegenden Jahres erklären und zugleich darlegen muss, warum ein Verkauf auf dem Tiefpunkt der Kurse keine Lösung ist. Übrigens hat der S&P500… seinen stärksten Monat seit 2015 beendet – und seinen besten Januar seit 1987“, so de Maack.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.