Analyse
13:30 Uhr, 16.08.2023

BAYER vor der Aufspaltung?

In einer bärischen Studie und mit einer Senkung des Kursziels von 66 EUR auf 60 EUR sprechen die Analysten der Berenberg Bank die zahlreichen Probleme von Bayer an.

Erwähnte Instrumente

  • Bayer AG
    ISIN: DE000BAY0017Kopiert
    Kursstand: 51,260 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bayer AG - WKN: BAY001 - ISIN: DE000BAY0017 - Kurs: 51,260 € (XETRA)

Demnach hat sich Bayer-Vorstand Bill Anderson entwaffnend ehrlich zu den Problemen des Unternehmens geäußert. Und die sind zahlreich!

Fundamental keine sichere Bank

Neben den bekannten rechtlichen Auseinandersetzungen rund um den Themenkomplex Glyphosat machen auch andere Bereiche des Unternehmens zu schaffen. Die Bürokratie sei überbordend, und die Verschuldung zu hoch. Anderson signalisierte auch, dass er offen für eine Aufspaltung des Unternehmens wäre, wenn es hilft, die Probleme in den Griff zu bekommen. Doch bis es zu einer Entscheidung kommt, dürfte es noch dauern. Anfang 2024 könnte es soweit sein.

Wie die Analysten vermuten, sind die Signale eindeutig. Es fehlt an attraktiven Gründen, das Unternehmen in der heutigen Form fortbestehen zu lassen. Der Aktienkurs hat sich wohl aufgrund dieser Fantasie zuletzt auch recht robust entwickelt und nimmt diese Entwicklung wohl vorweg.

Bayer handelt derzeit etwa zum 9-fachen des EBITDAs im Verhältnis zum Unternehmenswert. Das sei nicht günstig für ein Unternehmen, das mit zahlreichen Problemen konfrontiert ist. Geringere Rohstoffpreise und der Exklusivitätsverlust von Medikamenten dürften dazu führen, dass Bayer den Gewinn in den kommenden zwei Jahren wohl nicht weiter steigern kann. Zudem wäre eine Kaufempfehlung nur dann gerechtfertigt, wenn sich abzeichnet, dass es gelingt, die offenen Rechtsverfahren erfolgreich beizulegen. Die Bilanz von Bayer beeindruckt hier bislang wenig.

Fazit: Anderson hat alle Hände voll zu tun und kommuniziert die Probleme wohl auch ehrlicher als sein Vorgänger Baumann. Auch andere Analysten bemängeln die schwachen Profite und sehen erheblichen Margendruck bei Düngemitteln. Auch die Pharmasparte rettet das Unternehmen (noch) nicht. Einzig die Fantasie um eine Aufspaltung taugt damit noch als Kurstreiber. Technisch hat sich mein Kollege Thomas May die Aktie an dieser Stelle angeschaut.

Schätzungen auf GAAP-Basis

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 50,73 48,27 49,74
Ergebnis je Aktie in EUR 4,22 2,97 4,59
KGV 12 17 11
Dividende je Aktie in EUR 2,40 2,27 2,38
Dividendenrendite 4,66% 4,41% 4,62%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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