Nachricht
17:47 Uhr, 21.07.2009

Baumwolle: Als hätte es keine Wirtschaftsschwäche gegeben

Erwähnte Instrumente

Baumwolle wird wieder teurer: Aktuell sind die Preise für Lieferungen im Dezember auf dem höchsten Niveau seit zehn Monaten – als hätte es keine Rezession in der Weltwirtschaft gegeben. Grund für die hohen Preise ist die Prognose des US-Landwirtschaftsministerium, wonach die weltweiten Übertragslagerbestände in der Saison 2009/10 auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren fallen werden. Die Baumwollernte im nächsten Jahr wird diese Situation wohl nicht nachhaltig ändern können, denn sie soll um 0,9 Prozent auf 105,95 Ballen schrumpfen. Weniger geerntet wird wohl auch in Texas, dem wichtigsten Bundesstaat der USA für den Baumwollanbau. Der Regen bleibt dort seit Wochen fast vollständig aus, was die Wahrscheinlichkeit einer Missernte von Tag zu Tag steigen lässt. Die US-Ernte wird offiziell in Washington in diesem Jahr auf 12,83 Millionen Ballen geschätzt. Dies entspricht einem Rückgang zur vorigen Saison von 33 Prozent. Diese angebotsseitigen Nachrichten bestimmen derzeit das Kursgeschehen und überlagern damit die weiterhin schwache Nachfragesituation. Die chinesischen Baumwollimporte schrumpften im Mai um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr – im Gesamtjahr 2008 waren sie um 14 Prozent gefallen und zeigten damit den ersten ganzjährigen Rückgang seit zehn Jahren. Die Chancen für eine Rallye-Fortsetzung stehen gut, solange die Preise nicht wieder deutlich unter das Hoch vom Mai 2009 von 61,67 cents abtauchen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten