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19:04 Uhr, 14.01.2009

Basismetalle: Aktuelle Markteinschätzung

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Die Jahresabschlusstransaktionen der Fonds, welche die Basismetallpreise in der Vorwoche noch stützten, versiegten in der letzten Woche, mit entsprechenden Folgen. Die Preise gaben fast ihre gesamten Gewinne der Vorwoche wieder auf. Dies gilt auch für den Spitzenreiter, das Nickel, welches um 19,3 Prozent auf 10432 US-Dollar/Tonne fiel. Damit ist das Metall, welches angesichts der Konjunkturschwäche zur Edelmetallherstellung in immer geringeren Mengen verwendet wird, auf den niedrigsten Stand seit Ende Dezember gefallen. Analysten von CRU rechnen im Jahr 2009 mit einem Rückgang der Edelstahlproduktion um „weniger als 1 Prozent“, nach einer Abnahme um 7 Prozent im Jahr 2008, welche den stärksten Rückgang seit 20 Jahren darstellte. Die Nickelproduzenten haben zwar auf die Reduktion der Nachfrage mit einer Senkung ihrer Herstellungsmengen reagiert, es ist jedoch davon auszugehen, dass die Nickelpreise angesichts der immer noch weiter schwindenden Nachfrage weiter unter Druck bleiben werden. Dies gilt auch für Kupfer, das als konjunktursensibelstes Basismetall bekannt ist. Dort fiel der Preis in der letzten Woche um 8,8 Prozent auf 3161 US-Dollar/Tonne. Der Verkaufsdruck verstärkte sich, nachdem in den USA ein Rückgang der Beschäftigtenzahlen im Monat Dezember von 524,000 gemeldet wurde. Die Arbeitslosenquote sprang auf 7,2 Prozent und lag damit über den Erwartungen von 6,7 Prozent. Alles sieht danach aus, als befinden sich die USA in einer schweren Rezession; Anzeichen einer Besserung lassen sich nicht erkennen. Stützend wirkt sich indes die Ankündigung der China Non-ferrous Metals Association aus, 400,000 Tonnen Kupfer, 300,000 Tonnen Zink und 20,000 Tonnen Nickel am Markt aufkaufen zu wollen, um staatliche Reserven aufzubauen. Dies verringert das Angebot am Markt und stützt die Preise speziell auf dem chinesischen Markt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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