BASF – Ist alles Negative schon eingepreist?
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- BASF SE - WKN: BASF11 - ISIN: DE000BASF111 - Kurs: 47,900 € (XETRA)
Um 19 Prozent auf 37,30 (VJ 46,06) Mrd. EUR ging der Konzernumsatz des Chemie-Riesen in den ersten sechs Monaten 2023 zurück. Das bereinigte EBIT fiel sogar um 43 Prozent auf 2,94 (VJ 5,16) Mrd. EUR. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 2,06 (VJ 3,31) Mrd. EUR übrig, was einem Ergebnis pro BASF-Aktie von 2,65 Euro entspricht – fast eine Halbierung vom Vorjahreswert, der noch bei 5,07 Euro lag. Auf die Gründe für die schwache Entwicklung der Chemieunternehmen ging mein Kollege Sascha Gebhard bereits an dieser Stelle ein.
Nettoverschuldung nimmt zu
Der operative Cashflow konnte aufgrund eines niedrigeren Working Capitals auf 1,16 (VJ 0,94) Mrd. EUR erhöht werden. Aufgrund höherer Investitionen ging der freie Cashflow jedoch auf minus 977 (VJ minus 557) Mio. EUR zurück. Der Bestand an liquiden Mitteln lag per 30. Juni mit 2,47 Mrd. EUR etwas unter dem Wert vom Jahresende 2022 von 2,52 Mrd. EUR. Da die Finanzschulden von 19 auf knapp 23 Mrd. EUR angestiegen sind, ging die Nettoverschuldung von 16,30 auf 20,20 Mrd. EUR nach oben.
Um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen, wurden bereits ein Sparprogramm implementiert und ein Stellenabbau angekündigt. Allein am Stammsitz Ludwigshafen sollen 2.500 Arbeitsplätze wegfallen. Durch das Sparprogramm sollen bis Ende des Jahres die Fixkosten pro Jahr um über 300 Mio. EUR pro Jahr sinken. Ab Ende 2026 sollen dann rund eine Milliarde EUR jährlich eingespart werden.
Wachstumsmarkt China
Die Zukunft sieht das BASF-Management in China. Der Chemiemarkt im Reich der Mitte ist bereits heute der größte der Welt und soll künftig weiter zulegen. Nach Aussage von Konzernchef Brudermüller ist das Chinageschäft sehr profitabel, weshalb die Investitionen dort hochgefahren werden. Derzeit baut das DAX-Unternehmen in Südchina einen zweiten Verbund-Standort. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa 10 Mrd. EUR. BASF erzielt bereits ca. 13 Prozent seines Umsatzes in China. Der Anteil soll bis 2030 auf rund 20 Prozent ansteigen.
Bis dahin dauert es aber noch ein bisschen. Der Blick auf die nähere Zukunft fällt indessen eher mau aus nach der bereits angesprochenen Prognosesenkung. Für das Gesamtjahr 2023 soll der Konzernumsatz auf 73 bis 76 Mrd. EUR zurückgehen von 87,3 Mrd. EUR in 2022. Das bereinigte EBIT wird zwischen 4,0 und 4,4 Mrd. EUR erwartet nach 6,9 Mrd. im Vorjahr.
Fazit: Das laufende Jahr muss man als Übergangsjahr abhaken. Im Kurs der BASF-Aktie scheint inzwischen alles Negative eingepreist zu sein. Seit der Prognosekürzung Mitte Juli legte das Papier bereits wieder ca. zehn Prozent zu. Anleger setzen offenbar bereits auf einen Aufschwung im kommenden Jahr. Für mich ist das Papier derzeit eine Halteposition.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 87,33 | 77,82 | 80,42 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 6,96 | 3,99 | 4,75 |
KGV | 7 | 12 | 10 |
Dividende je Aktie in EUR | 3,40 | 3,37 | 3,37 |
Dividendenrendite | 7,10 % | 7,04 % | 7,04 % |
*e = erwartet |
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