Kommentar
12:29 Uhr, 25.01.2012

BASF bündelt Kräfte

Laut „Wirtschaftsblatt.at“ setzt BASF im Düngemittelbereich Billig-Konkurrenz aus dem Nahen Osten wie z.B. von Saudi Basic Industries schwer zu. Deshalb wurden schon Anfang 2011 die gesamten Aktivitäten aus diesem Sektor mit einer Kapazität von 2,5 Mio. Tonnen mit Ausnahme der Produktion im Stammsitz Ludwigshafen zum Verkauf gestellt. Nun macht der Chemiekonzern Nägel mit Köpfen und will bis Ende des ersten Quartals 2012 seinen 50-prozentigen Anteil am französischen Gemeinschaftsunternehmen PEC-Rhin an den Partner Total veräußern, wobei dieser sein Vorkaufsrecht ausübt. Ursprünglich sollte der russische Düngemittelspezialist EuroChem für das Geschäft den Zuschlag erhalten, der auch die Anlagen im belgischen Antwerpen übernehmen wird. Die Einnahmen aus beiden Transaktionen spülen den Chemieriesen insgesamt 700 Mio. Euro in die Kasse.

Die Befreiungsaktion bei der BASF kommt auch bei den Analysten gut an. So hob Christoph Schöndube von Independent Research nach Bekanntgabe des Verkaufs von PEC-Rhin sein Kursziel für die Aktie von 56 auf 59 Euro an, blieb damit aber bei seiner Einschätzung „Halten“ für den bereits sehr gut gelaufenen Titel. Andere Gründe führt dagegen Fabian Smeets von ING für seine „Hold“-Einstufung mit einer Zielmarke von lediglich 52 Euro ins Feld. So soll „das schwache Konjunkturumfeld die Profitabilität des Öl- und Gasgeschäfts im Schlussquartal belastet haben“. Er bleibe deshalb ebenso vorsichtig wie Neil Tyler von JP Morgan, der die europäische Chemieindustrie in zunehmendem Maße mit einem Abbau der Lagerbestände und der Abschwächung der Geschäftsaktivitäten im außereuropäischen Raum konfrontiert sieht. Er stuft deshalb auch die BASF von zuvor „Overweight“ auf „Neutral“ ab, hält aber am Kursziel von 57 Euro fest.

Andere Analysten greifen dagegen bei der Aktie deutlich höher, darunter auch Jean De Watteville von der japanischen Großbank Nomura, der seinen fairen Wert zwar von 65 auf 75 Euro erhöht, gleichzeitig aber andere Papiere im Sektor für noch stärker unterbewertet erachtet und auch die Erfüllung der hohen Markterwartungen bei BASF in Gefahr sieht. Eine Kaufempfehlung kommt von der Deutschen Bank, deren Analyst Tim Jones sein Kursziel von 65 Euro aufrechterhält. Noch etwas optimistischer zeigen sich laut „dpa-AFX“ Andrew Benson von der Citigroup und Heiko Feber vom Bankhaus Lampe mit Kurszielen von 72 bzw. sogar 74 Euro. Feber hat dabei besonders das Interview des für die Sparte Performance Materials verantwortlichen Vorstands Michael Heinz im "Handelsblatt" imponiert, in dem der Manager besonders zuversichtlich auf die künftige Entwicklung des Geschäftsanteils maßgeschneiderte Produkte und Systemlösungen schaut.

Anleger, die bei der BASF-Aktie mit einem kleinen Puffer investieren möchten, könnten eine CLASSIC-Aktienanleihevon MacquarieOppenheim ins Auge fassen. Der Abstand zum Basispreis bei 52,50 Euro beträgt bei dem bis Januar 2013 laufenden Produkt fast elf Prozent. Sollte diese Marke am finalen Stichtag kurz vor Fälligkeit Bestand haben, erhält der Anleger den vollständigen Nennbetrag zurückgezahlt. Notiert die Aktie dagegen unterhalb von 52,50 Euro, erfolgt als Tilgungsvariante eine Aktienandienung. Die Maximalrendite beläuft sich bei dem Papier auf 6,71 Prozent bzw. 7,14 Prozent p.a.

12 % p.a. BASF CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4K23

Laufzeit:

02.01.2013

Preis: (24.01.2012)

Geld / Brief: 104,05 % / 104,25 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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