"Bargeld ist Müll"
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Mit Bargeld lässt sich keine Rendite erwirtschaften. Mit Bargeld ist nicht die Banknote gemeint, sondern Geld, welches in sehr sichere und hochliquide Anlagen fließt. Die Möglichkeiten reichen vom Bankkonto bis zu kurzfristigen Staatsanleihen, z.B. Treasury Bills mit ein bis drei Monaten Laufzeit. Bei diesen Anlagen muss man sich über Kursschwankungen keine Gedanken machen. Der Kurs bleibt stabil. Im Gegenzug erhält man eine kleine Rendite. In den USA tendiert diese gerade Richtung 0 %. In der Eurozone ist sie seit Jahren negativ. Für Sicherheit legt man als Anleger obendrauf, anstatt etwas zu erhalten. Bargeld ist daher wenig attraktiv. Je länger der Zeitraum ist, den man betrachtet, desto wahrer wird es. Wenig überraschend schlagen Aktien über lange Zeiträume Anleihen um Längen. Treasury Bills und Staatsanleihen mit Laufzeiten von 10 Jahren oder mehr sind weit abgeschlagen. Unternehmensanleihen können immerhin noch annähernd mit Aktien mithalten.
Ertrag und Risiko sind hier eng miteinander verbunden. Cash gilt als sicher. Denkt man an März 2020 zurück, lässt sich das bestätigen. Geldmarktfonds verloren im Crash im März 1-2 %. Der Rückgang war minimal und innerhalb weniger Wochen ausgeglichen. Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten verloren in der Spitze 15 %. Sie erreichten allerdings innerhalb eines Monats ein neues Hoch. Der überraschend hohe Rückgang in den Kursen von Staatsanleihen hatte mit Liquidität zu tun. Wenn Liquidität fehlt (es keine Käufer gibt), kann es jedes Asset treffen.
Unternehmensanleihen verloren im Crash 22 %. Innerhalb von zwei Monaten waren die Verluste wettgemacht. Beim S&P 500 lag der Verlust letztlich bei 35 %. Die Erholung dauerte fünf Monate. Je riskanter ein Asset ist, desto höher ist die Volatilität. Für gewöhnlich dauert es auch am längsten, bis die Verluste wieder wettgemacht sind.
Wer einen Anlagehorizont von Jahren hat, dem kann das eigentlich egal sein. Je länger der Anlagehorizont ist, desto höher ist die Rendite bei Aktien, die riskanter sind als Anleihen. Der S&P 500 steigt über viele Jahre gesehen schneller als Anleihen. Dies berücksichtigt erhaltene Dividenden bzw. Zinsen. Im Verhältnis zum Total Return von Anleihen steigt der S&P 500 daher immer weiter (Grafik 2).
Es gab in der fast 100-jährigen Historie allerdings drei Phasen, in denen Aktien keinen Vorteil hatten und Anleihen Aktien sogar outperformten. Diese drei Perioden haben eines gemeinsam: Aktien waren hoch bewertet. Das galt vor dem Crash 1929 ebenso wie in den 70er Jahren.
Die 70er Jahre sind zwar wegen der Inflation bekannt und man schreibt es dieser zu, dass die Kurse nicht vom Fleck kamen. Das mag ein Grund gewesen sein, aber nicht der einzige. Die sogenannten Nifty Fifty Aktien waren Blue-Chip Aktien, die mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 40 und mehr bewertet wurden. Sie waren doppelt so hoch bewertet wie der Gesamtmarkt. Als diese Blase platzte und da diese Unternehmen eine hohe Marktkapitalisierung hatten, kam der Markt nicht mehr vom Fleck.
Auch von 2000 bis 2012 konnten Aktien nicht outperformen. Es dauert lange, bis das Platzen einer Blase wie der Internetblase verdaut ist. Aktuell ist der Markt wieder ungewöhnlich hoch bewertet. Cash ist im Moment Trash. Es ist unwahrscheinlich, dass das noch lange gelten wird.
Clemens Schmale
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Hm, wenn den Barmitteln ein realer Kaufkraftverlust von 3-6 Prozent unterstellt wird, dann ist es nicht sexy zu hohe Bargeldbestände zu haben. Es wird auch nicht allein deshalb attraktiver, wenn die Aktienmärkte über 1-8 Jahre um 15-25 korrigieren (sollten). Immos kann man auch nicht essen und erscheinen nicht günstig, über Festgeld bekommt Mensch den Inflationsausgleich nicht hin. Industrierohstoffe müssen den Aktienmärkten folgen und Edelmetalle - siehe vor rund 30 min - kriegen an den Knackpunkten auf die Fresse. Ich werde zum Edelmetallmarktmanipulations-Verschwörungstheoretiker....
Auf Dauer wäre dieses Gesamt-Szenario jedoch ein sehr Unwahrscheinliches. Irgendwas wird laufen, weil irgendwas laufen muss. Stillstand ist keine Option - und war es auch nie...
Sehr gut analysiert Herr Schmale, außerdem ...
Auf Hedgefondsmanager sollte man sowieso nie hören. ;-)