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09:00 Uhr, 21.08.2009

Bankenverband will Einlagensicherung reduzieren

Hamburg (BoerseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge plant der Bundesverband deutscher Banken (BdB) eine umfassende Reform seines Einlagensicherungsfonds. Bei den Reformplänen, mit denen sich zurzeit eine Arbeitsgruppe beim BdB befasst, gehe es unter anderem um eine Senkung der Haftungsgrenzen, berichtet das "manager-magazin" unter Berufung auf Bankenkreise. Bislang garantiert der Fonds jedem Kunden, dessen Geldinstitut in die Pleite rutscht, Einlagen bis zu einer Höhe von 30 Prozent des Eigenkapitals der Bank. Beim Zusammenbruch der Lehman-Bank wären das theoretisch 285 Millionen Euro gewesen - pro Kunde.

Mit einer Senkung der Haftungsgrenzen soll die Finanzierbarkeit der Sicherungseinrichtung gewährleistet werden, hieß es. Der Fonds musste seine Beiträge für die angeschlossenen Institute gerade erst von 0,3 auf 0,6 Promille der jeweiligen Kundeneinlagen verdoppeln.

Darüber hinaus wollen die Banken die Absicherung laut "manager-magazin" künftig auf Privatkunden beschränken. Bislang schützt der Fonds auch institutionelle Großanleger - gerade beim Fall Lehman profitierten in erster Linie professionelle Investoren von der Sicherungseinrichtung. Auch die Frage, inwieweit die deutschen Töchter ausländischer Geldhäuser künftig noch in die Einlagensicherung einbezogen werden sollen, spiele bei den Reformplänen eine Rolle.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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