Bankenverband warnt vor übertrieb. Optimismus

Der Bundesverband der Banken hat trotz der positiven Konjunkturüberraschungen der letzten Wochen vor überhöhtem Optimismus gewarnt. In seinem monatlichen Konjunkturbericht geht der Verband davon aus, dass die wirtschaftliche Erholung in Deutschland derzeit vor allem auf außenwirtschaftlichen Impulsen basiere. Zwar werde sich die Binnenachfrage vermutlich stabilisieren; angesichts des derzeitigen Beschäftigungsabbaus werde es aber zu keiner nennenswerten Erholung der Konsumnachfrage mehr kommen. Dabei sei zu bedenken, dass das globale Wirtschaftswachstum im zweiten Halbjahr sogar an Dynamik verlieren könne.

Das wahrscheinlichste Szenario sei deshalb eine lediglich moderte Wirtschaftserholung. Bei der Geldpolitik sehe man angesichts schwacher Binnennachfrage und einer niedrigen Auslastung der Produktionskapazitäten keine Eile für Zinserhöhungen. Auch eine Leitzinserhöhung in den USA bringe der Europäischen Zentralbank keinen Handlungsdruck. Vielmehr könne eine dortige Zinsstraffung es der Zentralbank sogar erleichtern, den eigenen Zins niedrig zu halten.