Bankenverbände gehen gegen Ratingagenturen auf die Barrikaden
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die deutschen Bankenverbände gehen mit den drei großen US-Ratingagenturen, S&P, Moody‘s und Fitch, hart ins Gericht. In einem öffentlichen Schreiben beschwerte sich die Branche über die Intransparenz der Ratingagenturen und ihre hohen Gebühren. Insbesondere den Branchenprimus Standard and Poor‘s haben die Institute auf dem Kieker. „Die intransparenten Gebührenerhöhungen von S&P sind aus Sicht unserer Mitglieder nicht mehr akzeptabel“, heißt es in der Anklageschrift der drei deutschen Verbände für die privaten, die genossenschaftlichen sowie die öffentlich-rechtlichen Banken, aus der die „Financial Times Deutschland“ in ihrer (Donnerstagsausgabe zitiert. Doch der Protest gelte nicht allein dem Marktführer, sagte ein Kenner des Vorgangs gegenüber der FTD. Der Adressat sei zwar S&P. Aber das Schreiben solle auch ein Signal an Moody\'s und Fitch sein, die eine ähnliche Preispolitik betreiben. Die Ratinggebühren bewegen sich bei Banken laut Experten im einstelligen Millionenbereich.
Die Verbände fordern „die Veröffentlichung einer transparenten Gebührenordnung, an der sich Emittenten bei den individuellen Preisverhandlungen mit S&P orientieren können“, schreibt die Zeitung weiter, mutmaßt aber zugleich, dass der Appell verhallen dürfte. Denn die geforderte Gebührentransparenz würde die Preismacht der Agenturen brechen, was deren Margen empfindlich schmälern dürfte. Außerdem seien die Proteste auch eine Steilvorlage für mögliche kartellrechtliche Untersuchungen. S&P, Moody‘s und Fitch kontrollieren rund 95 Prozent des Markts im Ratingbereich. Sollte diese marktbeherrschende Stellung missbraucht werden, etwa indem ungerechtfertigt hohe Preise angesetzt werden, dann wird es kartellrechtlich schnell kritisch. Die Agenturen selbst behaupten, in ihrer Gebührengestaltung transparent zu sein.
Bereits Ende Februar hatten mehrere deutsche Industriekonzerne wie Daimler, Siemens oder RWE die Preispolitik von S&P in einer konzertierten Aktion angeprangert. In dem damaligen öffentlichen Schreiben war von einem monopolistischen Markt die Rede. Ein solcher Hinweis fehlt nun im aktuellen Brief der Banken.
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