Banken wollen Ergebnisse des Stresstests geheim halten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Düsseldorf (BoerseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge wollen die europäischen Banken die Ergebnisse des staatlichen Stresstests geheim halten. Sie fürchten, dass nach dem Stresstest der Stress erst richtig losgeht, wie das Handelsblatt in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. An den Märkten, so das Argument, könne Panik ausbrechen, wenn die tatsächliche Lage vieler Institute offensichtlich würde. Dies scheint auch nicht so weit hergeholt. Schließlich rechnet die Europäische Zentralbank (EZB) damit, dass die europäischen Banken in diesem und im nächsten Jahr noch einmal 195 Milliarden Euro abschreiben müssen.
Doch auch das Verschweigen der wahren Lage einzelner Institute schürt neue Ängste. Schon jetzt leihen sich viele Banken aus Misstrauen, dass der Partner pleitegeht, gegenseitig kein Geld mehr aus. "Die Lage ist ähnlich dramatisch wie direkt nach der Lehman-Pleite", zitiert das Handelsblatt einen führender Notenbanker in Frankfurt. Vor diesem Hintergrund nehmen die Forderungen nach mehr Transparenz zu. Mit Spanien forderte gestern zum ersten Mal die Regierung eines Euro-Staats, die Resultate von sogenannten Stresstests zu veröffentlichen.
Der EU-Ausschuss für Bankenaufsicht führe momentan neue Stresstests bei den großen Finanzinstituten durch, sagte die Sprecherin von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier. Die EU-Kommission habe für Ende Juni ein Treffen mit den Mitgliedstaaten einberufen, um die Ergebnisse der Tests zu diskutieren. Dabei werde man auch über eine Veröffentlichung der Ergebnisse sprechen. Auch aus der deutschen Bundesregierung hieß es gestern mit Blick auf eine Veröffentlichung: "Es wäre eine Möglichkeit, um den Spekulationen den Boden zu entziehen."
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.