Fundamentale Nachricht
14:36 Uhr, 03.02.2023

Bank of England: Zehnte Zinsanhebung in Folge

Weisen Löhne und Kerninflation in Großbritannien weiter mit unverändertem Druck nach oben, ist laut Katrin Löhken, Volkswirtin Großbritannien bei der DWS, mit einem weiteren, aber geringerem Zinsschritt zu rechnen.

Obwohl das Rezessionsrisiko in Großbritannien höher ist als in der Eurozone, hat die englische Zentralbank (BoE) heute erneut eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte beschlossen. Dies war die zehnte Zinsanhebung in Folge, mittlerweile liegt der Leitzins mit 4 Prozent so hoch wie zuletzt zu Beginn der Finanzkrise 2008.

Der BoE blieb keine andere Wahl. Denn nachdem die Inflation zunächst durch externe Faktoren wie Energiepreise gespeist wurde, droht sie mittlerweile „heimisch“ zu werden – dank eines unverändert kräftigen Lohndrucks und eines breit angelegten Anstiegs der Dienstleistungspreise. Dem will und muss die Zentralbank sich entgegenstellen, selbst wenn die Wirtschaft Anzeichen von Schwäche sendet. Wie hoch die Zinsen dazu noch gehen müssen, ist jedoch auch innerhalb des geldpolitischen Komitees umstritten:

Von dem neunköpfigen Komitee sprachen sich gleich zwei Mitglieder für konstante Zinssätze aus. Die Mehrheit des Komitees scheint sich auch noch nicht ganz sicher zu sein, wie schnell die Reduktion der Inflationsraten angesichts der Abwärtsrisiken für die Wirtschaft gelingt. Signalisiert wurde, dass künftige Zinsschritte zwar denkbar, aber nicht unumgänglich sind. Weisen Löhne und Kerninflation weiter mit unverändertem Druck nach oben, ist mit einem weiteren, aber geringerem Zinsschritt zu rechnen.

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