Bank of England: Weitere Zinserhöhung erwartet
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Das geldpolitische Komitee der Bank of England (BoE) wird bei seinem Treffen am kommenden Donnerstag zwischen den Stühlen sitzen. Einerseits scheint sich die Wirtschaft besser gehalten zu haben als befürchtet, so dass sich Großbritannien aktuell noch nicht in der Rezession befindet. Vor allem der Arbeitsmarkt hält sich aufgrund des Mangels an Arbeitskräften noch relativ gut. Die Lohndynamik – im Schnitt stiegen die Löhne zuletzt mit einer Rate von 6,4 Prozent im Jahresvergleich deutlich kräftiger als zum Beispiel in der Eurozone – dürfte die Sorgen der BoE vor einer Lohn-Preis-Spirale weiter befeuern.
Das heißt aber nicht, dass das Vereinigte Königreich mit einem blauen Auge davongekommen ist. Die Zinserhöhungen belasten den Immobilienmarkt und die Konsumfreude, vorausschauende Wirtschaftsindikatoren weisen klar abwärts. Die Realeinkommen sinken weiter. Zwei Mitglieder des neunköpfigen Komitees haben sich deshalb bereits auf der letzten Sitzung im Dezember für einen Stopp des Zinserhöhungszyklus ausgesprochen. Diese beiden werden sich aufgrund der Abwärtsrisiken wohl auch dieses Mal für eine abwartende Haltung aussprechen.
Wir gehen aber nicht davon aus, dass sie die anderen Notenbanker hinter sich vereinen können. Mehrheitlich sollte das geldpolitische Komitee unverändert die Notwendigkeit sehen, die kräftige Lohndynamik in den Griff zu bekommen, die das größte Risiko für eine Entankerung der Inflationserwartungen darstellt. Daher erwarten wir auf der Februar-Sitzung eine erneute „energische“ Zinsanhebung um 50 Basispunkte auf ein Leitzinsniveau von dann 4,0 Prozent.
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