Bald Ablösung des SMS Nachrichtendienstes ?
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Artikel von http://www.umts-report.com
Die SMS (Short Message Service) ist in Deutschland mittlerweile zu einer Art Volkssport geworden. Trotz einer maximalen Textlänge von nur 160 Zeichen, ist die SMS vor allem bei Jugendlichen nicht mehr weg zu denken. Nur wenige Handy-Geräte schaffen es bis heute 320 oder mehr Textzeichen zu verschicken.
Es ist auch längst kein Geheimnis mehr, dass der Short Message Service für die Mobilfunkanbieter bei rund 1,6 Milliarden versendeten SMS pro Monat eine sehr lukrative Einnahmequelle geworden ist. Pro SMS erhält der Anbieter 0,39 DM.
Damit das SMS-Volumen kurz- und mittelfristig nicht stagniert, arbeiten bereits einige Mobilfunkanbieter seit längerer Zeit an einer Weiterentwicklung.
Mit der EMS (Enhanced Messaging Service) ist es den Anbietern gelungen, dass Textmessaging zu verbessern. Handy-Nutzer, die ein Gerät besitzen, das den EMS-Service unterstützt, können nicht nur reine Textnachrichten, sondern auch kleine Bilder, Animationen oder einfache Töne versenden. Die Bilder können als Schwarzweiß-Bilder mit maximal 32x32 Pixeln, animierte (GIF-)Grafiken mit maximal 16x16 Pixel versendet werden. Versendete Töne können problemlos als Klingelton abgespeichert werden. Eine Melodie wird nicht komplett versendet, sondern aus 10 vordefinierte Tönen wird nur eine Kennung, die das Handy anweist, einen der vordefinierten Sounds abzuspielen, übertragen. Die EMS ist aber noch nicht das endgültige Produkt, sondern vielmehr nur eine Stufe der Evolution zur MMS.
Die MMS (Multimedia Messaging Service) ist der potenzielle Nachfolger unserer beliebten SMS. Entwickelt wurde dieser Service von Nokia und Ericsson. MMS ist jedoch als offener Standard für alle anderen Mobilfunkanbieter frei verfügbar und nutzbar. Bereits Anfang 2002 will Nokia mit dem 7650 eines der ersten MMS-fähigen Handy-Geräte auf den Markt bringen. Damit der neue Dienst auch wirklich funktionieren kann, müssen die Mobilfunkanbieter ein Multimedia Messaging Service Center in die Netz-Infrastruktur integrieren.
Das Nokia 7650 beispielsweise wird eine eingebaute Kamera integriert haben, sodass neben einem Text auch Bilder via MMS versendet werden können. Anders als bei der SMS bisher, wird die Textbegrenzung von 160 Zeichen mit dem neuen Service der Vergangenheit angehören. Weitere neue Features wie die Verwendung verschiedener Schrifttypen, das Versenden von Sounds und Video-Abschnitten sind nur einige neue Features.
Technisch wird MMS so funktionieren, dass ein MMSC-Server die Inhalte der Nachrichten so anpasst, dass ein Handy-Gerät diese auch darstellen kann. Zu gross geratene Bilder werden vom Zentral-Rechner im Netz skalliert und dann erst versendet. MMS wird sowohl für den bereits verfügbaren Datendienst GPRS als auch für UMTS nutzbar sein. Gerade mit der Einführung von UMTS dürfte der Boom auf MMS spätestens ausgelöst werden.
Video-Abschnitte, die nicht komplett vom Handy abgespeichert werden können, sollen via Streaming vollständig übertragbar gemacht werden.
Anwendungsbeispiele mit MMS
MMS ermöglicht das Versenden von "echten" Email. SMS-Infodienste, die beispielsweise aktuelle Fussball-News liefern, könnten mit MMS die Tore als Videoclip übermitteln. Vorstellbar ist auch das Versenden von aktuellen Urlaubsbildern, die via MMS an Freunde oder die Familie gesendet werden könnten.
Erst mit der Einführung von UMTS wird der Nachfolger der SMS erst richtig genutzt werden können. Gerade im Bereich des Videostreamings stösst GPRS mit einer maximalen Datenübertragung von ca. 50 kBit/s schnell an seine Grenzen. Hinzu kommen die Kosten für GPRS. Ein 3 MB grosses MP3 File, was rund 20 DM kostet, wird für die User nicht interessant sein.
UMTS, SMS, Mobilfunk und weitere Themen des Telekommunikationssektors.
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