Analyse
08:15 Uhr, 04.09.2025

APPLE plant Angriff auf OpenAI und Perplexity

Apple bereitet den Einstieg in das Geschäft mit KI-basierter Websuche vor. Im Frühjahr 2026 soll ein neu entwickeltes System namens "World Knowledge Answers“ in den Sprachassistenten Siri integriert werden.

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Damit will das Unternehmen dem zunehmenden Wettbewerb durch Anbieter wie OpenAI, Perplexity und Googles "AI Overviews“ entgegentreten. Die neue Funktion soll es Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen, komplexe Fragen zu stellen, Informationen aus dem Internet in Echtzeit abzurufen und automatisch zusammengefasste Antworten in Text, Bild und Video zu erhalten.

"Das überarbeitete Siri liefert uns die Resultate, die wir uns erhofft hatten“, sagte Softwarechef Craig Federighi laut Teilnehmern in einem internen Mitarbeitertreffen. Die neue Version sei leistungsfähiger als ursprünglich geplant und biete die Grundlage für weiterführende Funktionen. So berichtet es heute Bloomberg.

Suchfunktion mit Google-Modell, aber unter eigener Kontrolle

Technologisch setzt Apple teils auf externe Lösungen. Ein speziell angepasstes Sprachmodell aus Googles Gemini-Reihe wird derzeit getestet und könnte künftig zentrale Komponenten wie die KI-gestützte Zusammenfassung der Suchergebnisse übernehmen. Die Ausführung erfolgt ausschließlich auf Apples eigenen "Private Cloud Compute“-Servern, um den Datenschutzstandards des Konzerns zu entsprechen. Für die Analyse und Durchsuchung persönlicher Inhalte auf den Geräten selbst greift Apple weiterhin auf seine eigenen Foundation-Models zurück.

Der Einsatz des Gemini-Modells ist Teil eines Projekts mit dem Codenamen „Glenwood“. Apple behält sich jedoch vor, auch andere Technologien zu integrieren. So wird neben Google weiterhin das Claude-Modell des KI-Startups Anthropic evaluiert. Internen Unterlagen zufolge schnitt Claude in frühen Tests besser ab als Gemini, war allerdings mit über 1,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr deutlich teurer. Google zeigte sich hingegen verhandlungsbereit, was letztlich zur aktuellen Zusammenarbeit führte.

Apple-Aktie profitiert von KI-Plänen

Die Ankündigung markiert einen wichtigen Wendepunkt. Siri, einst als wegweisende Innovation gefeiert, gilt seit Jahren als Symbol für Apples Rückstand im Bereich künstlicher Intelligenz. Die geplanten Neuerungen sollen diesen Eindruck korrigieren und die Wettbewerbsfähigkeit in einem sich rasant entwickelnden Markt endlich stärken.

Der Funktionsumfang der neuen Suchtechnologie soll weit über das bisherige Siri-Niveau hinausgehen. Die digitale Assistentin wird künftig nicht nur in der Lage sein, persönliche Inhalte auf dem Gerät präziser zu durchsuchen, sondern auch ortsbezogene Informationen, Bilder, Dateien und andere Inhalte nahtlos miteinander zu verknüpfen. Eine spätere Integration in Safari und die Spotlight-Suche ist bereits in Vorbereitung.

Apple plant, die neue Siri-Version im Rahmen eines Softwareupdates namens iOS 26.4 auszurollen. Der interne Codename „Luck E“ verweist auf eine Veröffentlichung im März 2026. Die erste Version von iOS 26 soll bereits im September zusammen mit dem iPhone 17 erscheinen. Neue KI-Funktionen werden bei diesem Launch jedoch noch nicht erwartet.

Parallel zur Siri-Offensive arbeitet Apple an weiteren KI-Initiativen. Geplant ist unter anderem ein KI-gestützter Gesundheitsassistent, der ab 2026 als Teil eines kostenpflichtigen Wellness-Abonnements angeboten werden könnte. Auch smarte Home-Geräte sollen mit einer weiterentwickelten, dialogfähigeren Siri ausgestattet werden. Intern denkt Apple zudem über eine eigenständige Such-App mit Chatbot-Funktion nach.

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung prüfte Apple in den vergangenen Monaten auch mögliche Übernahmen. Gespräche mit dem US-Startup Perplexity sowie dem französischen Unternehmen Mistral wurden geführt, jedoch nicht finalisiert. Insbesondere Perplexity galt im Sommer als potenzielles Ziel, Apple entschied sich letztlich jedoch für eine Eigenentwicklung.

Trotz der Ambitionen kämpft Apple derzeit mit einer Abwanderung von Fachkräften. Der bisherige Leiter des Foundations-Model Ruoming Pang wechselte zu Meta, wo ihm ein Vergütungspaket von über 200 Millionen US-Dollar geboten wurde. Rund zehn seiner Kollegen folgten. Zuletzt verließen weitere KI-Forscher das Unternehmen in Richtung OpenAI und Anthropic. Weitere Abgänge zeichnen sich ab.

Fazit: Apple will mit der Neuerfindung von Siri endlich den Rückstand aufholen. Mit "World Knowledge Answers“ entsteht ein System, das Siri vom reinen Sprachassistenten zur zentralen Informationsschnittstelle weiterentwickeln soll. Die Partnerschaft mit Google wird dabei nicht als Rückschritt, sondern als kontrollierter Technologietransfer verstanden, mit dem Ziel, Apple-Geräte intelligenter, privater und unabhängiger vom Wettbewerb zu machen. Ohne Partner kommt eben auch Apple nicht mehr aus.

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