Kommentar
21:00 Uhr, 18.01.2009

Bad news, Bad banks – “Batman” Obama soll´s richten!

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„2009 wird ein Jahr der schlechten Nachrichten!“ Hätte nur Josef Ackermann diese bahnbrechende Prognose unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel aus dem letzten Jahr gehört und nicht auf die Analysten/Berater im eigenen Hause, dann wäre ihm vielleicht der Krankenhausaufenthalt erspart geblieben. Der Rekordverlust in Höhe von 4,8 Mrd. € im 4. Quartal bringt nun auch den Branchenprimus Deutsche Bank AG ins Wanken. Der Kurs fiel mit 20,2 € fast wieder auf das Allzeittief von 18,8 €. Bei nur 2% Eigenkapital ist auch nun für die Deutsche Bank AG ein Einstieg des Staates eine Alternative, die wohl nun Josef Ackermann nolens volens in Bertacht ziehen muss. Die Weltbörsen wurden von diesem miserablen Ergebnis geschockt, da die Deutsche Bank AG bis dahin als „Fels in der Brandung“ ohne Staatshilfe galt. Die Hypo Real Estate AG wird wohl demnächst auch verstaatlich werden müssen, was aber keinen wirklich überrascht. Deutsche Banken sind für den Steuerzahler damit weiterhin ein unkalkulierbares Fass ohne Boden

Das meiste Geld wurde bei der Deutsche Bank AG allerdings im Eigenhandel von den so oft prämierten Experten der Deutsche Bank AG verbraten. Die Commerzbank AG hat sich mit der Dresdner Bank AG auch überwiegend toxisches Material in die Bücher genommen, wobei Lehman Brothers, Madoff, Irland & Co offensichtlich „unkalkulierbare“ (?) Risiken (oder auch „Black Swans“) für die Entscheidungsträger Blessing&Co darstellten. Black Swans können aber zum Ruin eines Unternehmens oder sogar einer ganzen Volkswirtschaft werden. Der fünftreichste deutsche Unternehmer Merckle wählte den Freitod, weil er von der globalen Finanzmarktkrise überwältigt wurde. Nicht vergessen sollte man aber, dass viele Selfmade-Milliardiäre ihr Imperium auch zuvor nur durch Kredite aufgebaut hatten. Durch die Fehlspekulation bei „VW-short“, wurde ein ganzes Firmenimperium aus den Angeln gehoben. Beim Fall von Madoff, immerhin Ex-NASDAQ-Chef, wurde ein Schneeballsystem aufgebaut, dass offensichtlich keiner rechtzeitig erkannt hat, auch nicht die gut verdienenden Investmentbanker von Dresdner Kleinwort Wasserstein.

Auch an der Moskauer Börse ging das Jo-Jo-Spiel aufgrund des anhaltenden Gasstreites zwischen Russland und der Ukraine weiter. Der RTS fiel auf 566 Indexpunkte. Aus einem Plus von 10% zu Jahresbeginn wurde ein Minus von 10% bis zum 16. Januar. Allerdings konnten sich heute (am 18. Januar). Russland und die Ukraine endlich einigen. Demnach soll morgen wieder Gas geliefert werden. Die Ukraine hat sich zähneknirschend bereit erklärt, ab 2010 Weltmarktpreise zu zahlen. Wie sie das finanzieren wollen, ist mir schleierhaft, zumal die Ukraine schon im letzten Jahr nur durch einen 16,5 Mrd. USD-Kredit vor dem Staatsbankrott bewahrt werden konnte. Dennoch ist die Beendigung des Gasstreits für alle Beteiligten das Beste. Gazprom verlor schon über 1 Mrd. USD wegen der nicht erfolgten Gaslieferungen seit dem 7. Januar. Für Russland ist es auch von großer Bedeutung wie sich der Ölpreis weiter entwickelt. Falls er unter 40 USD/Barrel für lange Zeit fällt, dürfte auch eine Rezession in Russland unausweichlich sein. Noch wird von einem BSP-Wachstum von 2% nach noch 6,5% im letzen Jahr ausgegangen. Zudem gibt es Renationalisierungsgerüchte bei einigen Rohstoffunternehmen wie bei Norilsk Nickel.

Falsch wäre es jetzt aber, den Kopf in den Sand zu stecken; gerade jetzt muss der Anleger sehr aufmerksam und liquide bleiben. Gleich zu Jahresbeginn stiegen die Aktien wie Gazprom und Sberbank um 30%, um jetzt sogar unter das Ausgangsniveau zurückzufallen, womit sich schon schöne Tradinggewinne erzielen ließen. Ich rechne auch für das Gesamtjahr mit volatilen Seitwärtsbewegungen und damit auch immer wieder mit guten Trading-Chancen. Der DAX verlor letzte Woche etwa 9% an Wert (Commerzbank -34%!) und der RTS sogar über 10%. Damit werden jetzt die Tiefststände aus dem Oktober 2008 wieder getestet.

Behalten Sie weiterhin die Charttechnik im Auge. Am Freitag konnte wieder einmal das „Plunge Protection Team“ ein Unterschreiten de wichtigen 8000-er Marke verhindern. Beim DAX hielt die ebenso wichtige 4200.er-Marke. Bei einem Dow Jones von unter 8000 und auch einem DAX von unter 4200 wird es sehr bearish. Dann sollten auch Engagements in Osteuropa überwiegend verkauft werden. Ohnedies empfehle ich weiter Cash von 70% und 10-30 % kurzfristige Investments für ausgewählte Trading-Posintionen. In der nächsten Woche könnten sich die Aktien in der Trading-Range 8000-9000 bei Dow Jones und 4000 bis 5000 beim DAX erholen, wenn die „Obamanie“ sich auch an den Weltbörsen kurzfristig durchsetzen sollte.

Warten wir zunächst einmal ab, was Batman Obama ab dem 20. Januar alles veranstalten und was er dann and den Weltbörsen – auch psychologisch - auslösen wird. Vielleicht wird es nächste Woche eine kleine Obama-Rallye geben. Danach rechne ich aber erst einmal mit Bad news“ in der Berichtssaison (auch aus Gazastadt + Nordkorea+Iran+ Terroranschläge), (nicht nur) mit einer „Bad bank“ und warte dann aber in der Tat auf den „Batman“ Obama, der es richten soll. Batman ist übrigens kein „Superheld“ im engeren Sinne, wie etwa Superman, da er über keinerlei Superkräfte verfügt. Seine Überlegenheit basiert auf „Intelligenz, Willenskraft, hartem Training und seinen technischen Hilfsmitteln“. Vielleicht bewirkt Batman Obama sogar ein Wunder wie das „Wunder von Hudson“ - wie gut, dass es tatsächlich doch noch positive Nachrichten und Glücksmomente bzw. ein happy end in dieser turbulenten Zeit gibt. Dabei glaube ich weiterhin an hohe kurzfristige, realistische Trading-Chancen. Welche Aktien Sie jetzt kaufen oder verkaufen sollen, können Sie der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min.) entnehmen.

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