Analyse
11:10 Uhr, 10.02.2023

BAADER BANK - Ein Optionsschein auf die Börse

Die Entwicklung an den Kapitalmärkten lässt sich im Nachgang auch immer an den Zahlen der Broker ablesen. Die Geschäftszahlen der Baader Bank für 2022 fügen sich da nahtlos ein.

Erwähnte Instrumente

  • Baader Bank AG
    ISIN: DE0005088108Kopiert
    Kursstand: 4,710 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Baader Bank AG - WKN: 508810 - ISIN: DE0005088108 - Kurs: 4,710 € (XETRA)

Dass die ursprüngliche Prognose für ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 30 Mio. EUR nicht gehalten werden konnte, wurde im Verlauf des letzten Jahres recht bald deutlich. Mit Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal wurde die Guidance dann auch drastisch auf 12 bis 15 Mio. EUR zusammengestrichen. Mein Kollege Sascha Gebhard hat darüber berichtet.

Mit einem EBT von 12,2 Mio. EUR wurde die Prognose dann gerade noch so erreicht. Gegenüber dem Vorjahreswert von 57,4 Mio. EUR bedeute dies einen Einbruch um knapp 79 Prozent. Das operative Ergebnis implodierte ebenfalls auf nur noch 14,7 (Vorjahr 70,5) Mio. EUR. Das Ergebnis je Baader-Aktie ging sogar um über 80 Prozent auf 0,18 (VJ 1,0) Euro zurück. Die Dividende wird entsprechend auf 0,05 (VJ 0,35) Euro je Aktie gekürzt.

Die Erträge waren 2022 um 25 Prozent rückläufig und landeten bei 161,3 (VJ 215,5) Mio. EUR. Das Handelsergebnis ging auf 112,2 (VJ 185,0) Mio. EUR zurück, was angesichts des schwierigen Börsenumfeldes keine Überraschung darstellt. Erfreulich ist, dass sich das Zinsergebnis mit 6,5 Mio. EUR wieder in positivem Terrain bewegt und das Provisionsergebnis mit 13,0 Mio. EUR sogar minimal höher ausgefallen ist als im Vorjahr.

Dass der Gesamtaufwand mit 149,1 (VJ 158,0) Mio. EUR nur unterproportional gesenkt werden konnte, zeigt, was für einen großen Fixkostenblock das Unternehmen vor sich herschiebt. Dazu kamen höhere Investitionen in die IT zur weiteren Optimierung der Produktinnovationen und zu Erweiterung der Plattformfunktionen.

Sehr positiv entwickelte sich das Konto- und Depotgeschäft. Baader konnte die Anzahl der im Konzern geführten Depots im letzten Jahr um fast 70 Prozent auf 843.000 steigern. Das Depotvolumen stieg auf 15,7 (VJ 12,3) Mrd. EUR. Hier zahlt sich aus, dass Baader für diverse Neo-Broker die Konten führt und im Laufe des Jahres weitere B2B-Partner hinzugewonnen hat.

Weitere Produktinnovationen waren die Einführung des Lombardkreditgeschäfts für professionelle Kunden. Durch Intraday-Kredite und Sofort-Lastschriften haben Kunden der Neo-Broker die Möglichkeit Handelsguthaben in Echtzeit zu erhalten, was zu einer besseren Benutzerfreundlichkeit und zu einer höheren Kundenbindung führt.

Fazit: Ein Investment in Broker-Aktien gleicht einem gehebelten Investment auf die Entwicklung der Kapitalmärkte. Im Bullenmarkt kommt es zu einer Kursvervielfachung bei diesen Aktien und im Bärenmarkt folgt dann ein heftiger Einbruch. Die Baader-Aktie scheint im Bereich von 4,50 Euro erstmal einen Boden gefunden zu haben. Mit einem Neueinstieg wäre ich derzeit aber noch vorsichtig. Abwarten heißt das Gebot der Stunde.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 161,30 178,70 198,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,23 0,25 0,30
KGV 26 21 19
Dividende je Aktie in EUR 0,05 0,07 0,08
Dividendenrendite 1,06 % 1,49 % 1,70 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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