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15:43 Uhr, 23.02.2011

Auswirkung der Libyen-Krise auf den Ölpreis

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die politischen Unruhen, die Ende des vergangenen Jahres in Nordafrika und dem Nahen Osten ausgebrochen sind, hatten bis Ende der letzten Woche nur einen geringen Einfluss auf den Ölmarkt. Wie Nicolas Rubin, Fondsmanager im Rohstoff-Team von Threadneedle, erläutert, wurde die jüngste Rallye des Rohölpreises von zwei Faktoren ausgelöst: der Verschärfung der Sicherheitslage in Libyen, das anders als Ägypten mit zirka 1.500 Barrel pro Tag (die vornehmlich nach Europa geliefert werden) ein wichtiger Erdölexporteur ist, sowie der Furcht, dass sich die Krise in Bahrein auf die anderen erdölproduzierenden Länder in der Golfregion ausweitet. Verschärft worden sei die Rallye durch den Mangel an Liquidität aufgrund des Feiertags in den USA.

Eine Ausweitung der Unruhen auf die anderen Golfstaaten hätte mit Sicherheit eine Auswirkung auf den Ölpreis und würde Unsicherheit über die weltweite Energieversorgung auslösen, kommentiert Rubin. In der Golfregion befinden sich seinen Ausführungen zufolge mehr als ein Fünftel der weltweiten Öl-Produktion sowie der Großteil der weltweiten Reservekapazitäten.

Der Fondsmanager sieht aber weiterhin Investmentgelegenheiten auf dem Rohöl-Optionsmarkt. Trotz der jüngsten Ereignisse handele er bezogen auf die implizierte Volatilität oder die Absicherungskosten gegenüber Preisschwankungen des Underlyings auf einem historischen Tief.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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