Ausgaben und Einnahmen der privaten Haushalte weiterhin vom Konjunkturpaket geprägt
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Externe Quelle : Dekabank
1. Die Junizahlen für die Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte waren zum einen erneut geprägt durch das Konjunkturpaket, zum anderen durch die spürbar gestiegenen Benzinpreise. Im Juni legten die Ausgaben der privaten Haushalte unerwartet deutlich um 0,6 % gegenüber dem Vormonat zu (Bloomberg-Median: 0,4 %; DekaBank: 0,5 %). Zugleich verzeichneten die Einnahmen ein Plus von 0,1 % mom und überraschten damit positiv (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: -0,2 %).
2. Die Einnahmen profitierten auch im Juni vom Konjunkturpaket, allerdings nicht mehr so stark wie im Vormonat. Die betroffene Komponente sind die Transfers, die im Mai um 10,4 % mom gestiegen waren. Diese sind im Juni lediglich um 1,1 % gefallen, befinden sich also weiterhin auf deutlich höherem Niveau als vor dem Start des Konjunkturpakets. Dem gegenüber standen beispielsweise ein moderater Zuwachs bei den Einkommen aus Löhnen und Gehältern (0,2 %) sowie ein dickes Plus bei den Mieten und Pachten (14,2 %). Aber auch die Unternehmereinkommen und die Dividendeneinkommen legten mit jeweils 0,6 % deutlich zu. Das einzige Minus – abgesehen von den Verwerfungen durch das Konjunkturpaket – wiesen die Zinseinnahmen auf (-0,7 %).
3. Während die nominalen Konsumausgaben um 0,6 % stiegen, gingen sie in realer Rechnung um 0,2 % gegenüber dem Vormonat zurück. Insbesondere der Benzinpreis ist im Juni nochmals deutlich nach oben gegangen und hat zwar die nominalen, nicht aber die realen Werte nach oben gezogen. Da gleichzeitig die verfügbaren Einkommen um 1,9 % zurückgingen, resultierte eine im Vergleich zum Vormonat deutlich geringere Sparquote von 2,5 % (Mai: 4,9 %), die sich für die derzeitigen US-Verhältnisse immer noch auf hohem Niveau befindet.
4. Eine große Frage in der Diskussion um die US-Konjunktur ist, wie stark das Konjunkturpaket das Wirtschaftswachstum angeheizt hat. Nach unseren Berechnungen wurden bis Ende Juni – unter der Annahme einer im Vergleich zum März 2008 konstanten Sparquote – etwa 20 % der bis dahin zugeflossenen Einnahmen aus dem Konjunkturpaket in Höhe von rund 77 Mrd. US-Dollar für Konsumzwecke ausgegeben. Die bisherige Entwicklung lässt hoffen, dass die Schecks nicht zu einem kurzzeitigen Strohfeuer geführt haben, sondern über mehrere Monate hinweg etwas mehr Wachstum bringen. Und wenn es gut läuft – wovon wir ausgehen –, dann wird wegen der von uns erwarteten sukzessiven Verbesserung am Arbeitsmarkt auch mit dem Auslaufen der Effekte des Konjunkturpakets kein nennenswerter Einbruch beim privaten Konsum eintreten.
5. Gemessen am Deflator der privaten Konsumausgaben (PCE-Deflator) sind die Preise im Juni um 0,8 % mom und damit im Rahmen der Erwartungen gestiegen. Dennoch fiel die Jahresrate des PCE-Deflators mit 4,1 % deutlich höher aus als erwartet. Zurückzuführen ist dies auf zum Teil erhebliche Revisionen dieser Zeitreihe. Demnach war der Preisauftrieb in den vorangegangenen drei Monaten (März bis Mai) zwar etwas höher als zunächst angenommen. Die massivsten Aufwärtsrevisionen konzentrieren sich aber auf die Monate Juli bis September 2007. Von daher ist die Beschleunigung des Preisauftriebs am aktuellen Rand nicht so stark, wie es die hohe Jahresveränderungsrate auf den ersten Blick suggeriert. Anders verhält es sich beim PCE-Deflator in der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie, dem von der Fed präferierten Maß der Kerninflation. Hier sind die Preise im Juni mit 0,3 % mom etwas stärker gestiegen als erwartet, und auch der Vormonatswert wurde von 0,1 % auf 0,2 % mom nach oben revidiert. Die Jahresrate des PCE-Kerndeflators liegt mit 2,3 % nun in der Mitte der Spanne von Prognosen, die die US-Notenbanker bei ihrem letzten Meeting am 24. und 25. Juni für das Ende des Jahres abgegeben hatten.
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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