Ausblick auf die EZB-Sitzung am 22. Juli 2021
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Schneller als gedacht hat die Europäische Zentralbank (EZB) am 8. Juli 2021 ihre neue geldpolitische Strategie bekannt gegeben. Damit gewinnt die Juli-Sitzung deutlich an Bedeutung, da die neue Strategie die Anpassung der geldpolitischen Kommunikation (Forward Guidance) bereits jetzt erfordert.
Die Ergebnisse der Strategieüberprüfung sind zwar letztlich eine Konkretisierung der Geldpolitik, welche die Europäische Zentralbank in den vergangenen Jahren bereits verfolgt hat. Dennoch ist sie mit dem neuen symmetrischen Inflationsziel von 2,0 Prozent (anstelle des alten "unter, aber nahe 2,0 Prozent“) tendenziell etwas „lockerer“ geworden. Dies dürfte sich am 22. Juli 2021 auch in der neuen „Forward Guidance“ zeigen, die sprachlich angepasst werden dürfte.
Wir gehen davon aus, dass sie Ausmaß und Dauer der geldpolitischen Expansion noch nachdrücklicher formulieren dürfte. Auch die Entscheidung vom März, höhere monatliche Käufe im Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) zuzulassen, sollte unserer Meinung nach erneut bestätigt werden. Doch von einer grundsätzlichen Änderung in der geldpolitischen Ausrichtungen gehen wir nicht aus.
Erstens ist die wirtschaftliche Unsicherheit trotz Impffortschritten aufgrund der Delta-Variante recht hoch. Zweitens wollen viele Mitglieder des Zentralbankrats sicherlich die neuen Prognosen hinsichtlich Wachstum und Inflation (im September) abwarten, bevor grundsätzlich über das PEPP und über die anderen Ankaufprogramme entschieden wird. Besonders der Inflationsausblick dürfte dabei entscheidend sein, der aktuell bei 1,4 Prozent für 2023 liegt. Insofern fährt die EZB kurzfristig auf Sicht, die September-Sitzung dürfte aber sicherlich mit grundsätzlicheren Entscheidungen über den gewollten Expansionsgrad aufwarten.
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