Ausblick auf die EZB-Sitzung am 10.9.
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Vor nicht einmal drei Monaten hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) um 600 Milliarden Euro auf 1350 Milliarden Euro aufgestockt und bis Juni 2021 verlängert. Kein Wunder also, dass die Erwartungen auf geldpolitische Veränderungen in dieser Woche nicht sehr hoch sind, zumal auch Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel zuletzt in einem Interview das Volumen des PEPP als angemessen bezeichnet hat. Auch wir rechnen am Donnerstag nicht mit einer geldpolitischen Reaktion.
So weit, so gut, doch wie geht es weiter? Im Mittelpunkt werden am Donnerstag die neuen Wachstums- und Inflationsprojektionen stehen, in Verbindung mit der raschen Aufwertung des Euro in den letzten Wochen. Während die BIP-Projektionen im Großen und Ganzen unverändert bleiben dürften, liegt das Augenmerk auf der Inflationsentwicklung, und dabei besonders auf der Kernrate. Auch wenn der Einfluss einer Euro-Aufwertung auf die Inflationsrate in den letzten Jahren abgenommen hat, so gehen dennoch weiter mäßigende Effekte auf die ohnehin schon niedrige Kernrate aus. Damit könnte sich die Inflationsrate noch weiter von ihrem Ziel von "unter, aber nahe zwei Prozent" entfernen. Dies ist nicht im Sinne der EZB, weshalb der „Easing Bias“, also die Bereitschaft, geldpolitisch weiter nachzulegen, weiter deutlich bekräftigt werden dürfte. Dies gilt auch für die Ausschöpfung des gesamten PEPP-Volumens. Zuletzt konnte die EZB ihre monatlichen Ankäufe zwar reduzieren (Sommerpause!), doch die wirtschaftliche Erholung in den Peripheriestaaten wird weiterhin von der Unterstützung der EZB abhängen. Zumal der Erholungsprozess in den kommenden Monaten deutlich holpriger verlaufen wird. Daher ist eine Aufstockung und Verlängerung des PEPP nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Spätestens zum Jahreswechsel dürfte jedoch geliefert werden, womit alles beim Alten bleibt: Die EZB bleibt weiter ihrem expansiven Kurs treu.
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