Auftragseingänge: Reaktion auf vorausgegangene Großaufträge
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1. Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie nahmen im Oktober kalender- und saisonbereinigt erneut spürbar um 1,1 % mom ab. Damit wurden die Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte (Median: +1,1 % mom) unterschritten, wir waren geringfügig pessimistischer (0,8 % mom). Kalender- und saisonbereinigt wird das Vorjahresniveau um 6,2 % überschritten.
2. Warum kam es im Oktober nach einem ohnehin schon schwachen Vormonat (-3,0 % mom) zu einem erneuten Rückgang? Eine entscheidende Ursache war, dass in den Vormonatsdaten laut Bundeswirtschaftsministerium immer noch überdurchschnittlich viele Großaufträge steckten. Da dies im Oktober wohl nicht der Fall war, kam es erneut zu spürbaren Nachfrageausfällen. Dies sind allerdings technische Faktoren, die nicht über die gegenwärtige Stärke der Industrie hinwegtäuschen dürfen. So berichteten die Umfragen unter Unternehmen und Einkaufsmanagern im November von mehr Aufträgen und weiterhin sehr gut bewerteten Auftragsbeständen.
3. Betrachtet man die Auslandsaufträge, so zeigt sich, dass die globale Wachstumsverlangsamung nun mit Verzögerung Deutschland erreicht. Zwar legten die Auslandsaufträge im Vergleich zum Vormonat leicht zu (0,6 % mom), zuvor waren sie allerdings um 6,8 % mom zurückgegangen. Im Vorjahresvergleich (gleitender Dreimonatsdurchschnitt) wurden die Stimuli der Auslandsaufträge aus der Eurozone schon seit Januar schwächer, während die Stimuli aus dem Rest der Welt auf hohem Niveau schwankten. Das hat sich nun geändert: Nach dem stärksten Rückgang der Nicht-EWU-Aufträge (September: -8,7 % mom), seit es diese Daten gibt, gingen sie im Oktober erneut um 2,3 % zurück.
4. Die Inlandsaufträge waren rückläufig (-2,6 % mom). Die Konsumgüterproduzenten hingegen verbuchten aus dem Inland mehr Aufträge als im Monat zuvor (1,5 % mom). Die Zunahme gegen den Branchentrend kann man durchaus den zum Jahresende zu erwartenden Vorziehkäufen gutschreiben.
5. Alles in allem sind die schwachen Oktoberzahlen nicht beängstigend. Die Schubkraft der gut gefüllten Auftragsbücher sollte der Industrie den notwendigen Schwung verleihen, um durch die Konjunkturdelle zu Jahresbeginn 2007 hindurch zu kommen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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