Aufatmen an den Anleihemärkten
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"Die Entscheidung der US-Notenbank (FED), die Leitzinsen nicht weiter zu erhöhen, kann als Startschuss für eine Erholung am Rentenmarkt gewertet werden", ist Mag. Robert Senz, Leiter der Abteilung Global Fixed Income bei Raiffeisen Capital Management (RCM), überzeugt.
"Die Anleihemärkte befanden sich in den letzten Monaten aufgrund der steigenden Zinsen einerseits und der starken Korrekturen an den Börsen andererseits in einer Art Doppelmühle, die sie deutlich schwächeln ließen", so Senz. "Die nun zu erwartenden Auswirkungen der jüngsten Notenbank-Entscheidung auf die US-Märkte - eine rückläufige Inflation sowie ein schwächeres Wirtschaftswachstum als zuletzt - bieten Rentenfonds jetzt wieder ein ideales Umfeld für gute Erträge." Neben dem Ende des US-Zinsanhebungszyklus’ und der Verschlechterung des makroökonomischen Umfeldes in den USA profitierten die Rentenmärkte auch von der steigenden Risikoaversion der Investoren.
Das aktuelle Kapitalmarktszenario erinnert den Rentenfonds-Experten von RCM an das Jahr 2000: Auch damals hatte die US-Notenbank mit dem Stopp der Zinserhöhungen eine Trendumkehr auf den Rentenmärkten eingeleitet. "Es kann davon ausgegangen werden, dass die EZB - so wie damals - noch weitere Zinsanhebungen durchführen wird, dennoch ist zu erwarten, dass sich - mit einer zeitlichen Verzögerung von 3 - 6 Monaten - auch in Euroland stimmige Bedingungen für Renteninvestments ergeben werden", so Senz.
Die Inflationsrate stelle für die EZB die wichtigste Kenngröße dar. Solange die Gesamtrate auf einem Niveau von über 2 % verharrt und keine deutlichen Anzeichen einer Wachstumsverlangsamung erkennbar sind, werde die Europäische Notenbank weiter an der Zinsenschraube drehen. Nach der letzten Anhebung am 3. August beträgt der Leitzin 3 %. Zum Jahresende wird ein Satz von 3,5 %, bis Mitte 2007 ein Anstieg auf 3,75 % erwartet.
Letztlich werde sich die Euro-12-Konjunktur trotz besserer Inlandsnachfrage den Auswirkungen einer US-Wachstumsabschwächung nicht entziehen können, ist Senz überzeugt. Hinzu komme, dass die Fiskalpolitik - vor allem in Deutschland, aber auch in Italien - im kommenden Jahr restriktiv wirke.
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