Kommentar
11:50 Uhr, 29.09.2008

Auf der Flucht vor dem Bären: Edelmetalle als Alternative

Die Baisse in 2008 scheint kein Ende zu finden. Allein in der kurzen Zeit zwischen Jahresbeginn und dem 23. Januar ist der Dax von 8067 auf 6439 Punkte abgestürzt, was einem Abschlag von 20,2% entspricht. Dabei wird üblicherweise von einer Baisse gesprochen, wenn Aktienmärkte um 20% nachgeben.

Bären schwingen schon seit neun Monaten das Szepter

Seitdem ist der deutsche Leitindex bis auf sein Jahrestief bei 5861 Punkten am 17. September abgestürzt, womit der Dax 27,3% seit Jahresbeginn verloren hat. Mittlerweile konnte sich das deutsche Aktienbarometer erst einmal wieder bei gut 6000 Punkten stabilisieren.

Für Anleger stellt sich die Frage, ob der Bärenmarkt mit den jüngsten Turbulenzen an sein Ende gelangt oder nicht. Dafür könnte unter anderem sprechen, dass die Baisse mit über neun Monaten schon vergleichsweise lang andauert. Dennoch könnte es auch noch einmal an den Märkten bergab gehen, wenn der Dax die 6000er Marke durchbricht.

Investoren sollten Basiswerteffekt beachten

Derartige Verluste sind für Investoren aufgrund des sogenannten Basiswerteffektes besonders ärgerlich. Denn wenn der Dax beispielsweise um die genannten 27,3% abstürzt, muss er anschließend, ausgehend von seinem neuen Ausgangsniveau, um 37,6% zulegen um den Stand zu Jahresbeginn wieder zu erreichen. Der Weg nach oben ist somit länger als der nach unten. Mithin ist es das oberste Interesse eines jeden Anlegers, in einem Bärenmarkt nach Möglichkeit Verluste zu begrenzen.

In diesem Zusammenhang sind besonders Edelmetalle ein interessantes Thema für Anleger. So konnte beispielsweise Gold zwischen Jahresbeginn und dem 17. September leicht um 4,2% auf 868,90 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) zulegen und notiert mittlerweile sogar bei knapp 900 US-Dollar. Zum Vergleich: Vor einem Jahr stand der Goldpreis bei 727 US-Dollar, vor 5 Jahren gerade mal bei 380 US-Dollar. Damit konnte Gold bisher seinem Ruf als ein möglicher Schutz vor Bären gerecht werden.

Diese mögliche Schutzfunktion des Goldes lässt sich beispielsweise mit Diskontzertifikaten verstärken. Diese Zertifikate werden mit einem Rabatt, dem sogenannten Diskont, ausgegeben, womit der Anleger einen zusätzlichen Schutz vor Verlusten in Höhe des Rabatts erhält. Diskontzertifikate auf Gold könnten somit eine attraktive Möglichkeit sein, um den derzeitigen Bärenmarkt zu überstehen. Schließlich geht auch jede Baisse einmal zu Ende und die Bullen kehren zurück.

Anlagemöglichkeiten mit Zertifikaten

Für risikoaversere Anleger könnte das Gold Diskont Zertifikat DB3ZLC vom X-markets Team der Deutschen Bank attraktiv sein. Das Wertpapier wird mit einem Rabatt von rund 30% und einer Laufzeit bis zum 21. Dezember 2009 ausgestattet. Daraus errechnet sich eine aktuelle Seitwärtsrendite von gut 7% jährlich, wobei die maximale Rendite mit einem Cap begrenzt wird.

Eine Alternative hierzu könnte das Silber Diskont Zertifikat DB2ZMR mit einer Laufzeit bis zum 17. Juni 2009 sein. Dieses Zertifikat wird mit einem Rabatt von gut 22% ausgegeben und ermöglicht derzeit eine Seitwärtsrendite von gut 8% jährlich. Anleger sollten jedoch beachten, dass beide Zertifikate nicht währungsgeschützt sind.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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