Kommentar
09:01 Uhr, 16.03.2019

Auch in den USA: Ohne (Aus-)Bildung geht nicht mehr viel

Ohne weiterführende Bildung geht auf dem Arbeitsmarkt nichts mehr. Das kann auch Trump nicht ändern.

Trump wurde unter anderem gewählt, weil er vielen Menschen Hoffnung gab. Bezeichnend war die Werbung für den Kohleabbau. Es gab Zeiten, da war der Kohleabbau für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Man konnte damit gutes Geld verdienen und brauchte keine Ausbildung. Die Jobs, für die man keine Ausbildung braucht, werden immer weniger und solche, bei denen man auch noch gutes Geld verdient, sind besonders rar. Das ist kein neuer Trend. Bereits in der Zeit von 1992 bis 2007 entstanden keine neuen Jobs mehr für Menschen ohne Highschool-Abschluss.

Mit der Krise fielen viele Jobs weg. Es sind Jobs, die sich oftmals leicht einsparen lassen. Werden sie erst einmal abgebaut, kommen sie nicht mehr zurück. Bis 2007 ging die Anzahl der Jobs, für die es keinen Schulabschluss brauchte, um 10 % zurück. Im Vergleich zu 1992 sind es heute fast 25 %.

1992 gab es noch gut 12 Mio. Jobs in dieser Kategorie. Heute sind es weniger als 10 Mio. Wer immerhin einen Highschool Abschluss hat, hat etwas bessere Karten. Die Anzahl an Jobs in dieser Kategorie hält sich bei 35 Mio. stabil.

Echtes Jobwachstum gibt es für die Menschen, die zumindest auf dem College waren oder mindestens einen Bachelor Abschluss vorweisen können. In letzterer Kategorie entstehen die Jobs. Die Anzahl hat sich von 27 Mio. auf 57 Mio. mehr als verdoppelt.

Die Entwicklung zeigt ein Phänomen, welches nicht mehr ganz neu ist. Die Jobs, für die es keine Ausbildung braucht, werden seltener. Das ist aus mindestens zwei Gründen problematisch, vor allem in den USA. College und Universität kosten. Viele können es sich einfach nicht leisten. Bereits für mittelmäßige Universitäten werden teils hohe Gebühren fällig. Wer kein Stipendium bekommt, hat schlechte Karten.

Ein anderes Manko ist, dass viele Jobs nicht unbedingt einen Universitätsabschluss benötigen. Unternehmen haben aber zunehmend die Wahl zwischen Bewerbern mit Abschluss und entscheiden sich um Zweifelsfall für Bewerber mit Abschluss und nicht für die, die keinen Abschluss haben, selbst wenn sie den Job auch ausführen könnten.

Das führt immer mehr zu einer Zweiklassengesellschaft. Die Arbeitslosigkeit unter Uniabsolventen liegt bei weniger als 2 % (Grafik 2). Wer nur einen Pflichtschulabschluss hat, befindet sich in der Gruppe mit einer Arbeitslosenrate von 6 %.


Wer in dieser Gruppe einen Job findet, verdient wenig. Es sind nur etwas mehr als 400 Dollar pro Woche. Das notwendige Geld, um die eigenen Kinder aufs College zu schicken, kann man da nicht ansparen. Das führt dazu, dass sich die Zweitklassengesellschaft immer mehr einzementiert.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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