Auch Commerzbank schließt Emittentenrisiko aus
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Nachdem es in den ersten Wochen nach dem Aufspannen des 500 Mrd. umfassenden Sicherheitsnetzes durch die Bundesregierung lange Zeit hieß, „Landesbank geh du voran“ - das „Fass ohne Boden“ die Hypo Real Estate einmal ausgenommen - scheinen jetzt auch die Privatbanker ihre Hemmungen gegenüber Staatsgeldern zu verlieren. Kein Wunder, dass bereits in den Medien darüber spekuliert wird, wann sich auch Josef Ackermann von der Deutschen Bank nicht mehr „schämt“, in den Rettungstopf zu greifen. Zunächst ist aber erst einmal die Commerzbank dran, die neben der Finanzmarktkrise auch mit der bevorstehenden Eingliederung der Dresdner Bank zu kämpfen hat. Für sicherheitsorientierte Zertifikateanleger gibt es bei den „Gelben“ jetzt einen weiteren Lichtblick: Die Besicherung von Zertifikaten nach dem „SAFE-Prinzip“ der DWS GO.
Auch hier wird das Emittentenrisiko vollständig ausgeschlossen, indem Sicherheiten bei einem Treuhänder hinterlegt werden, die der Anleger im Falle einer Insolvenz der Commerzbank verwerten könnte. Die Aufgabe des Dritten erfüllt dabei mit der Clearstream Banking AG, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Börse, eine „alte Bekannte“ in Sachen Sicherheitenverwaltung. Die zu hinterlegenden Wertpapiere erfüllen den EZB-Status und werden unter Berücksichtigung der von der EZB vorgegebenen jeweiligen Abschläge angerechnet, wodurch ein zusätzlicher Sicherheitspuffer (Haircut) entsteht. Auf täglicher Basis wird von Clearstream geprüft, ob der Wert der Sicherheiten dem Gesamtwert aller platzierten Zertifikate entspricht. Ist dies nicht der Fall, ist die Commerzbank verpflichtet, umgehend weitere Sicherheiten nachzuliefern. Bei einer Übersicherung die über den eingerechneten fünfprozentigen Aufschlag hinaus geht, gibt Clearstream wieder einen entsprechenden Teil der hinterlegten Wertpapiere frei. Die Kosten für die zusätzliche Besicherung belaufen sich auf etwa 0,5 Prozent (50 Basispunkte) und enthalten neben den Clearstreamgebühren vor allem die Kosten für die Bereitstellung der Wertpapiere. Anleger müssen deshalb beachten, dass der Kostenaufschlag je nach Marktlage stark schwanken kann.
Wie schon bei der DWS GO bezieht sich das neue Sicherheitskonzept auch hier nur auf einen ausgewählten Kreis von Zertifikaten. Dabei startet die Commerzbank mit 13 auch von der Ausstattung her auf Sicherheit ausgelegten Produkten, darunter Deep Discounter, Bonus-Zertifikate mit und ohne Cap, sowie einem Reverse-Bonus-Papier für eher pessimistisch ausgerichtete Investoren. Die Laufzeiten sollen dabei eineinhalb und drei Jahre betragen. Der Emittent verspricht, die Palette an entsprechenden Zertifikaten weiter auszubauen und stets aktuell zu halten.
Der BörseGo Tipp: Nach der DWS GO mit ihren drei SAFE-Produkten zieht jetzt mit der Commerzbank auch die „Großindustrie“ in Sachen Ausschluss des Emittentenrisikos nach. Eine für sicherheitsorientierte Anleger zweifellos positive Nachricht. Allerdings bezieht sich der „Rettungsschirm“ auch hier nur auf ausgewählte Produkte, deren Ausstattung der Anleger jeweils mit seinem Erwartungshorizont in Einklang bringen und mit den Kosten abwägen muss.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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