AstraZeneca-Übernahme: Rückzug von Pfizer überrascht nicht

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Analysten der WGZ Bank votieren bei einem Kursziel von 37,00 US-Dollar (Peer Group-Analyse) unverändert mit „Kaufen“ für die Pfizer-Aktie.

Der Pharmariese Pfizer hat seine Übernahmeofferte für den Wettbewerber AstraZeneca zurückgezogen. Der Konzern hatte am 18. Mai ca. 69,4 Mrd. GBP (117 Mrd. USD) bzw. 5.500 GBp je AstraZeneca-Aktie geboten. Trotz eines bereits kräftigen Aufschlags auf den vorherigen Aktienkurs forderte das AstraZeneca- Management 5.900 GBp je Aktie und lehnte das Pfizer-Angebot am 19. Mai ab.

Nach britischem Recht muss Pfizer nun mindestens sechs Monate warten, um ein neues Angebot vorlegen zu können. Allerdings könnten die beiden Unternehmen bereits ab Ende August wieder ihre Gespräche aufnehmen, sofern AstraZeneca dazu einlädt.

Wie das Nachrichtenmagazin „Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, hat Pfizer die Hoffnung, dass Investoren in diesem Zeitraum Druck auf den Verwaltungsrat von AstraZeneca ausüben, damit diese die Verhandlungen wiederaufnehmen. Beispielsweise soll der Finanzinvestor BlackRock - mit 8 Prozent größter Aktionär von AstraZeneca - eine Fusion befürwortet haben.

Der nun bekannt gewordene Rückzug von Pfizer kommt aus Sicht der Analysten der WGZ Bank wenig überraschend. Dass Pfizer anstatt einer weiteren Angebotserhöhung die Übernahme vorerst ruhen lasse, werte man als positiv. Bereits die letzte Offerte habe leicht über dem von den Analysten als gerechtfertigt erachteten Preis (5.400 GBp je AstraZeneca-Aktie) gelegen. Sollte es aber zu einem späteren Zeitpunkt doch noch zu einer Fusion zu einem angemessenen Preis kommen, würden die Experten dies begrüßen.