Analyse
09:59 Uhr, 22.07.2025

ASTRAZENECA - 50 Mrd. USD Investitionen im Kampf gegen drohende Zölle

Bis zu 200 % Zoll für Pharma-Erzeugnisse stehen im Raum. Da investiert man doch besser massiv in den USA und geht dem Ärger aus dem Weg.

Erwähnte Instrumente

  • Astrazeneca PLC
    ISIN: GB0009895292Kopiert
    Kursstand: 118,200 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Astrazeneca PLC - WKN: 886455 - ISIN: GB0009895292 - Kurs: 118,200 € (XETRA)

Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat eine umfassende Investitionsoffensive für den US-Markt angekündigt. Bis zum Jahr 2030 plant das Unternehmen, 50 Mrd. USD in den Ausbau seiner Forschungs- und Produktionskapazitäten in den Vereinigten Staaten zu investieren. Der Konzernumsatz soll bis zum Ende der Dekade auf 80 Mrd. USD steigen (2024: 52 Mrd. EUR, entspricht 60 Mrd. USD). Der US-Markt, bereits heute der größte Einzelmarkt für AstraZeneca, soll seinen Anteil am Gesamtumsatz von derzeit 42 auf 50 % erhöhen.

Die Ankündigung umfasst unter anderem den Bau eines milliardenschweren Zentrums in Virginia, das als Eckpfeiler für die Herstellung wichtiger pharmazeutischer Wirkstoffe dienen soll. Darüber hinaus sind neue oder erweiterte Anlagen in Maryland, Massachusetts, Kalifornien, Indiana und Texas geplant. Dort sollen unter anderem hochmoderne Fertigungsstätten für Zelltherapien entstehen.

Weichenstellung angesichts möglicher US-Zölle

Die Investitionszusage von AstraZeneca reiht sich in eine Serie ähnlicher Ankündigungen von Wettbewerbern ein. So hatte der Schweizer Konkurrent Roche bereits im April einen Investitionsplan über 50 Mrd. USD vorgestellt.

Hintergrund: eine laufende Untersuchung der US-Regierung, bekannt als "Section 232"-Verfahren. Die nationalen Sicherheitsimplikationen von Importen pharmazeutischer Produkte und Wirkstoffe werden dabei überprüft. Im Raum steht die mögliche Verhängung von Zöllen von bis zu 200 % auf Erzeugnisse der Branche. Man kann sich vorstellen, was dabei herauskommt. Und wie kann man dem Problem begegnen? Natürlich, indem man vor Ort produziert.

Pascal Soriot, Vorstandsvorsitzender von AstraZeneca, betonte mit leichtem Pathos die strategische Bedeutung des Schritts. "Diese Ankündigung untermauert unseren Glauben an die amerikanische Innovationskraft in der Biopharmazie und unser Engagement für die Millionen von Patienten, die unsere Medikamente in Amerika und weltweit benötigen".

Fazit

Ein weiterer Punkt, der die Trump-Administration in ihrem Glauben an die Richtigkeit der Zollpolitik bestärken wird. Im Gegensatz zu anderen Bereichen, ist es bei wichtigen Pharma-Produkten sogar gut nachvollziehbar, dass man Produktion im eigenen Land haben will. Während der Corona-Pandemie war es für viele Länder offensichtlich, dass das weitgehende Fehlen eigener Herstellungskapazitäten massive Probleme bereitet.

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2 Kommentare

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  • drgstpdg
    drgstpdg

    Wesentlich effizienter und günstiger - dies gilt grundsätzlich! - wäre ein Aufschlag der Zölle auf das Produkt. Wo bleibt das billigere Konkurrenzprodukt? Gibt es nicht! Außer Russland gibt es für alle Länder Zölle. Warum reagieren Politiker und Manager wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen? Ein Armutszeugnis.. Die erhöhte Inflation in den USA wird dann evtl. doch zur Vernunft führen. Notwendig ist natürlich auch ein Ende der steuerlichen Bevorzugung von Amazon und Co in der EU. Dies sofort und ohne jeden Kompromiss!

    11:26 Uhr, 22.07.
  • masi123
    masi123

    Trump bekommt genau das, was er erreichen wollte, nämlich Milliardeninvestitionen und die Errichtung von Produktionsstätten in den USA. Europa, die EU (v. a. die Exportnationen) und am Ende vor allem die Verbraucher (-> Preiserhöhungen) sind die Leidtragenden. Die neue Maxime der Deglobalisierung wird noch gewaltige Kosten verursachen, insbesondere auch im Hinblick auf Sicherheit und Frieden.

    11:16 Uhr, 22.07.