Asiatische Märkte setzen starkes Wachstum fort
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- CAC 40Kursstand: 5.410,70 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de) - Nach einer kurzen Pause im September haben die asiatischen Märkte im Oktober ihr starkes Wachstum fortgesetzt. Der MSCI All Countries Asia ex Japan Index stieg im Monatsverlauf um 4,3 Prozent und weist eine Jahresrendite von 33 Prozent auf. Die chinesischen Aktienmärkte – sowohl Onshore als auch Offshore – führten ihren Aufwärtstrend fort, da der MSCI China zum zehnten Monat in Folge Gewinne verzeichnete. Dies ist bemerkenswert, da der US-Dollar gegenüber den meisten Währungen an Wert gewann, was sich in der Regel negativ auf die Mittelzuflüsse in Richtung Schwellenländer auswirkt. Die Zuflüsse bei den Schwellenländern haben im Oktober aber weiter zugenommen, wie Fabrice Jacob, Managing Director bei JK Capital, einer Beteiligung von La Française, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Das größte Ereignis des Monats sei zweifellos das Ergebnis des 19. Parteitags gewesen, der in der Vorstellung des 25-köpfigen Politbüros und seinem Ständigen Ausschuss von sieben Mitgliedern gegipfelt sei. Präsident Xi habe überraschte, indem er vier neue Mitglieder aus der Kommunistischen Jugendliga (CYL) ernannt habe. Diese Gruppierung habe Xi zuvor wiederholt kritisiert und sie als arrogant und realitätsfremd bezeichnet. Er überraschte auch, indem er seinem vertrauten Verbündeten Wang Quichen gestattet habe, aufgrund seines Alters zurückzutreten. Dies sei ein Zeichen, dass Xi nicht bereit sei, Regeln zu brechen, heißt es weiter.
„Die größte Überraschung allerdings war, dass das Politbüro neue Mitglieder für seinen Ständigen Ausschuss ernannte, die allesamt zu alt sind, um in fünf Jahren Präsident zu werden. Somit wurde eine Tradition gebrochen, die darin bestand, dass die Präsidenten ihre Nachfolger fünf Jahre vorher bereits einsetzten. Dieser Prozess kann üblicherweise zu einer Rivalität innerhalb der Partei zwischen den Verbündeten des bestehenden und des nächsten Präsidenten führen. Unserer Ansicht nach besteht die Priorität von Xi für die nächsten fünf Jahre darin, die Partei fest im Griff zu haben, da die Einheit der Partei für die Stabilität eines politischen Systems von entscheidender Bedeutung ist. Um seine Legitimität und Autorität gegenüber der Partei zu stärken, gelang es ihm, seine politische Doktrin in die Verfassung Chinas einzubringen“, so Jacob.
Was in fünf Jahren passieren werde, könne nur vermutet werden. Da mehr als die Hälfte des Politbüros aus Verbündeten bestehe, werde Xi in der Lage sein, seinen ausgewählten Nachfolger ernannt zu bekommen – vorausgesetzt, er könne sich für einen entscheiden. Alternativ könne er beschließen, weitere fünf Jahre zu bleiben, auch wenn er offenbar nicht bereit sei, bestehende Altersregelungen zu brechen, heißt es weiter.
„Da China in den kommenden fünf Jahren unter einer sehr starken Führung steht, sollten die Auswirkungen auf die Kapitalmärkte positiv sein. Die Ernennung des Politbüros von Liu He, dem Wirtschaftsberater von Xi, der in Harvard studierte und für die Reformen bei der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission zuständig ist, ist sicherlich ein gutes Zeichen. Die Tatsache, dass Xi seine Macht extrem gefestigt hat, macht es unwahrscheinlich, dass er bei der Umsetzung dieser Reformen Widerstand leistet. Reformen sollten also schnell umgesetzt werden können“, so Jacob.
Von der politischen Stabilität, wie sie von Xi während seiner dreistündigen Rede vor dem Parteitag betont worden sei, sollten auch die asiatischen Märkte profitieren – selbst wenn diese Stabilität durch Autorität erreicht werde, da die Märkte üblicherweise keine Unsicherheit mögen würden. Auf wirtschaftlicher Ebene habe keine grundlegende Veränderung festgestellt werden können, obwohl Xi einen Fokus auf Umweltfragen, sauberer Energie und Elektroautos gesetzt habe, da er China zu einem Schaufenster für den Rest der Welt machen möchte, heißt es weiter.
„Auf Währungsebene glauben wir, dass die Kapitalbilanz auf absehbare Zeit ausgeglichen bleibt, da China die Vorteile eines stabilen Renminbi und soliden Währungsreserven nutzt, während sich das Wachstum allmählich verlangsamt, da sich die Neuausrichtung Chinas auf den Dienstleistungssektor fortsetzt“, so Jacob.
In China bleibe der Caixin Markit PMI im Oktober stabil bei 51,0, während der offizielle PMI von 52,4 im September auf 51,7 im Oktober gefallen sei. Es sei wahrscheinlich, dass der Rückgang des offiziellen PMI, der große Unternehmen beinhalte, von denen die meisten in staatlichem Besitz seien, mit der anhaltenden Bekämpfung der Umweltverschmutzung zusammenhänge. Im vergangenen August habe das Ministerium für Umweltschutz einen Notfallplan zur Senkung der Emissionen um 20 Prozent für die Region Peking-Tianjin-Hebei herausgegeben, die für einen sehr großen Teil des chinesischen BIP verantwortlich sei. Als Ergebnis sei eine Reihe von Fabriken in der Schwerindustrie stillgelegt worden, heißt es weiter.
„Das BIP-Wachstum war im dritten Quartal mit einem Wert von 6,8 Prozent sehr stark. Im zweiten Quartal betrug das BIP-Wachstum 6,9 Prozent. Dies sei umso bemerkenswerter, da sich die Geldpolitik nach wie vor im ‚Straffungsmodus‘ befinde und immer mehr Städte strenge Hauskaufbeschränkungen einführen. Es ist wahrscheinlich, dass das Wachstum im Jahr 2017 das von Premier Li Keqiang zu Beginn des Jahres festgesetzte Ziel von 6,5 Prozent übertreffen wird. Die geldpolitische Straffung hat Jahr für Jahr zu einem Anstieg der ausstehenden Bankkredite geführt, zu einer völligen Sozialfinanzierung und einem Rückgang der Anleiheemissionen im September“, so Jacob.
Hierbei sei es wichtig sich zurückzuerinnern, dass die Regierung zu Beginn des Jahres den Schuldenabbau als festgelegte Priorität genannt habe. Die Einzelhandelsumsätze seien von plus 10,1 Prozent im August auf 10,3 Prozent im September gestiegen und die Industrieproduktion habe von plus 6,0 Prozent im August auf 6,6 Prozent im September zugelegt. Zu guter Letzt habe China im September einen Nettozufluss ausländischen Kapitals in Höhe von drei Milliarden US-Dollar verzeichnet. Dies sei der erste Nettomittelzufluss seit 2014, heißt es weiter.
„In Indien kündigte die Regierung an, in den kommenden zwei Jahren eine Rekapitalisierung von 32 Milliarden US-Dollar (2,1 Billionen indischen Rupien) für die kapitalschwächeren Banken des öffentlichen Sektors zu erreichen, die den Banken beim Erkennen und Bereinigen von notleidenden Krediten helfen soll. Wir sind in private Banken Indiens investiert, da wir ihr Potenzial für weitere Marktanteilsgewinne sehen, angetrieben durch die Unfähigkeit zur Kreditvergabe der öffentlichen Banken aufgrund von Kapitalbeschränkungen. Unsere These bleibt intakt, da die Finanzspritze die Banken des öffentlichen Sektors nicht zu hohen Wachstumsraten verhelfen werden, da die Kapitalzusagen erfolgten, um ihr großes Problem der faulen Kredite anzugehen“, so Jacob.
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