Fundamentale Nachricht
08:10 Uhr, 09.05.2018

Asiatische Anleihen sind kein Nischenmarkt mehr

Das Volumen des asiatischen Anleihemarktes nähert sich der Marke von einer Billion US-Dollar und ist nach Einschätzung von Joep Huntjens, Head of Asian Debt bei NN Investment Partners, damit keine Nischenanlageklasse mehr.

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  • EURO STOXX 50
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    Kursstand: 3.552,82 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Den Haag (GodmodeTrader.de) - Es gibt gute Gründe, die für eine Anlage in asiatische Anleihen in Hartwährung sprechen. Internationale Anleger sind in dieser schnell wachsenden Region, die mehr als 35 Prozent an der globalen Wirtschaftsleistung ausmacht, jedoch immer noch unterinvestiert, wie Joep Huntjens, Head of Asian Debt bei NN Investment Partners, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Da sich die Marktkapitalisierung asiatischer Anleihen der Marke von einer Billion US-Dollar nähere (887 Milliarden US-Dollar zum 31.03.18), biete die wachsende und reifende Anlageklasse zunehmend Anlage- und Diversifizierungschancen. Nach dem jüngsten Renditeanstieg der Anlageklasse erwarte er in den kommenden zwölf Monaten eine Gesamtrendite von 4,5 bis 5,0 Prozent in US-Dollar, heißt es weiter.

„Asiatische Unternehmensanleihen sind zudem weniger anfällig für Veränderungen der internationalen Anlegerstimmung, da die meisten Neuemissionen lokal von asiatischen Anlegern absorbiert werden, die der Anlageklasse gewogen sind. Obwohl die Märkte im ersten Quartal 2018 aufgrund der Sorgen über die US-Inflation und einen Handelskrieg zwischen den USA und China volatil waren, erwiesen sich asiatische Unternehmensanleihen als recht widerstandsfähig. Der Markt machte in den ersten drei Monaten des Jahres geringere Verluste (minus 1,37 Prozent) als Staatsanleihen aus Schwellenländern in Hartwährung (minus 1,78 Prozent) und US-Anleihen mit Investment Grade (minus 2,32 Prozent), so Huntjens.

Das habe zum Teil daran gelegen, dass asiatische Anleihen eine geringere Zinssensitivität aufwiesen als andere Anlageklassen. Darüber hinaus habe man eher geringe Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen eines möglichen Handelskriegs zwischen den USA und China – und das aus drei Gründen: Erstens sei Chinas Exportabhängigkeit in den vergangenen zehn Jahren von 37 Prozent auf 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesunken. Zweitens repräsentierten die geplanten US-Zölle auf Importe in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar nur etwa 2,2 Prozent der chinesischen Gesamtausfuhren und 1,7 Prozent der US-amerikanischen Gesamteinfuhren, was die direkten Auswirkungen auf diese Volkswirtschaften begrenze. Zu guter Letzt seien die größeren Sektoren im asiatischen Anleiheuniversum, insbesondere die Immobilienbranche und staatliche Öl- und Gasproduzenten, tendenziell auf den Heimatmarkt ausgerichtet und würden durch die Inlandsnachfrage und die Politik in den asiatischen Staaten bestimmt, heißt es weiter.

„Asien ist zu bedeutend geworden, um ignoriert zu werden, und der asiatische Anleihemarkt besitzt sehr attraktive risikoadjustierte Renditeeigenschaften. Er bietet nicht nur beträchtliche Diversifizierungsvorteile, sondern auch niedrige Ausfallraten. Aufgrund der starken Fundamentaldaten der Region würden internationale Anleger unserer Ansicht nach gut daran tun, ihre Allokation in asiatische Hartwährungsanleihen zu erhöhen“, so Huntjens.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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