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13:55 Uhr, 11.01.2007

Asiatische Aktienmärkte auch 2007 attraktiv

Die Private Banking Division der Credit Suisse erwartet für die asiatischen Aktienmärkte auch im laufenden Jahr eine tragfähige Kursentwicklung. In 2006 erzielten diese Märkte (ohne Japan) eine Kurssteigerung von 30%. Starke Inlandsnachfragen, stärker werdende Währungen und eine geschätzte Steigerung der Gewinne pro Aktie um 12,6% in 2007 sollen die asiatischen Märkte im Laufe des Jahres um 8% steigen lassen, so die Anlagestrategen in einem aktuellen Marktausblick. Nach einer Korrekturphase im ersten Quartal 2007 seien attraktive Investitionsmöglichkeiten in asiatischen Aktien, vor allem in chinesischen Werten, zu sehen.

Für die erwartete positive Entwicklung der asiatischen Aktienmärkte in 2007 werden drei Hauptgründe angeführt: Erstens wird für die USA und China ein „soft landing“ der wirtschaftlichen Entwicklung erwartet; das asiatische Bruttosozialprodukt (BSP) soll sich nur marginal von 8,2% in 2006 auf 7,9% in 2007 verlangsamen. Zweitens soll sich das asiatische Wirtschaftswachstum auch weiterhin vom amerikanischen abkoppeln können und drittens wird eine Erstarkung der asiatischen Währungen vorhergesehen, angeführt von dem langfristigen Aufwärtstrend des Renminbi. Dies würde weitere Liquidität in die Region locken, hieß es.

Zurzeit würden asiatische Aktien (ohne Japan) mit dem 15,6-fachen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), bezogen auf 2006, gehandelt. Verglichen mit früheren KGV-Zahlen sei demnach noch Platz für einen Anstieg des gegenwärtigen Kursniveaus. Bei der Aktienauswahl favorisier die Credit Suisse Länder mit einem starken Inlandskonsum, einer erstarkenden Währung, robustem Gewinnwachstum und Länder bei denen es zu einer Neubewartung des KGV kommen kann.

Länder wie China, Japan, Taiwan, Korea and Singapur sollten übergewichtet werden, da sie in der Region Asien/Pazifik die größtmöglichen Investmentchancen bieten, empfehlen die Finanzprofis. Dabei sei Singapur der Top-Favorit, da sie von einer Belebung in den ASEAN-Staaten profitieren. Faktoren wie fallende Zinsen, steigendes Realeinkommen und eine stärker werdende Währung treiben diese Belebung und verstärken den Inlandskonsum.

In der Sektorauswahl werden Bereiche bevorzugt, die stark inlandsgetrieben sind, ebenso Bereiche mit hohem Wachstum und günstiger Bewertung. Der asiatische Finanzsektor sollte nach Meinung der Credit Suisse stark übergewichtet werden. Dennoch seien für chinesische Finanzwerte weitere Korrekturen in nächster Zeit zu erwarten, weil sie bereits eine hohe Bewertung aufweisen und in 2006 schon eine atemberaubende Performance gezeigt haben. Auch der asiatische Technologiesektor sollte übergewichtet werden. Hier seien gute Bewertungs- und Wachstumsperspektiven zu erkennen.

Obwohl die Perspektiven für die nächsten 12 Monate positiv für die asiatischen Märkte erscheinen, sei dennoch das Risiko einer baldigen Korrektur, speziell in Hongkong und China, gegeben. Beide Aktienmärkte sind in 2006 mit 16,4% und 35,7% schon sehr gut gelaufen. Anleger sollten daher auf günstigere Einstiegschancen warten.

Hinsichtlich Hongkong und Malaysia sollten Anleger sich eher neutral verhalten, Indonesien und Australien seien unterzugewichten. Für Thailand wurde die Bewertung auf „Untergewichten“ zurück gestuft, da die thailändische Regierung neue Kapitalkontrollmaßnahmen eingeführt hat. Es bestehe wohl wenig Gefahr, dass andere Länder der Region ähnliche Maßnahmen beschließen. Aus diesem Grund bleibt der Ausblick für die asiatischen Aktienmärkte und die Belebung der ASEAN-Staaten positiv. Anleger sollten ihre Investmenaktivitäten von Thailand nach Singapur und Malaysia verlegen, da auch institutionelle Fonds ihre Gelder in diese Länder leiten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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