ASEAN wird zum stabilen Wachstumsanker
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Auf seiner ersten Auslandsreise seit der Wiederwahl besuchte US-Präsident Barack Obama diese Woche das Gipfeltreffen des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN). Damit hat er deutlich bekundet, welche politische und wirtschaftliche Bedeutung er Südostasien beimisst. Warum auch Anleger davon profitieren können, sich stärker mit dieser Region zu befassen, erläutert Gillian Kwek, Fondsmanagerin des Fidelity ASEAN Fund:„Die drei Top-Performer Asiens in diesem und im vorigen Jahr sind drei der fünf ASEAN-Gründerstaaten: Thailand, die Philippinen und Singapur. Ihre Aktienmärkte verzeichneten bis Ende Oktober dieses Jahres einen Renditezuwachs von mehr als 20 Prozent. Philippinische Aktien brachten insgesamt sogar über 30 Prozent. Die zehn ASEAN-Märkte - zu denen auch Indonesien, Malaysia, Brunei, Myanmar, Kambodscha, Laos und Vietnam gehören - kamen im Schnitt auf ein Plus von 15,2 Prozent.“
Diese starke Kursentwicklung reflektiere das robuste Wirtschaftswachstum, das von einer erstarkenden Binnennachfrage und soliden gesamtwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen getrieben werde. Ein weiterer wesentlicher Grund sei die Suche der Investoren nach Sicherheit in einem von Volatilität geprägten Marktumfeld. Während Asiens Wirtschaftsriesen China und Indien zuletzt eine Verschnaufpause einlegten, habe sich der Wirtschaftsraum ASEAN zu einem konjunkturell stabilen Anker entwickelt, so Kwek.
Aufgrund der starken wirtschaftlichen Entwicklung seien allerdings längst nicht mehr alle Aktien Schnäppchen. In Thailand, Indonesien und auf den Philippinen liege das Kurs-Gewinn-Verhältnis inzwischen über dem langfristigen Durchschnitt. Stockpicker könnten dennoch auf ihre Kosten kommen. In Indonesien etwa seien Unternehmen interessant, die von ihrer guten Stellung in Märkten mit hohen Eintrittsbarrieren profitierten, vor allem im Medien-, Banken- und Infrastruktursektor. Die hohe Nachfrage nach Smartphones und mobilen Datenanwendungen spiele Telekommunikationsunternehmen in die Hände, heißt es. „Thailand halte ich für besonders vielversprechend. Die Wirtschaft des Landes hat sich seit der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr gut erholt. Die Wachstums- und Gewinnaussichten der dortigen Unternehmen werden gerade nach oben korrigiert. In Singapur und Malaysia profitieren Investoren inzwischen von einer attraktiven Dividendenkultur. Dabei ist Malaysia als recht reifer Markt ein eher defensives Investment innerhalb der ASEAN-Region“, so die Fondsmanagerin.
„Generell werden sich meiner Ansicht nach in ASEAN diejenigen Branchen gut entwickeln, die von einer hohen Inlandsnachfrage von Verbrauchern profitieren - das sind in erster Linie die Konsumgüterindustrie und Banken. So verhilft der Rückzug einiger europäischer Banken stark kapitalisierten regionalen Banken dazu, Marktanteile zu gewinnen. Ein Beispiel hierfür ist die Kasikornbank: Das thailändische Geldhaus verfügt über ein gesundes Kreditportfolio und konzentriert sich hauptsächlich auf das Geschäft mit kleineren und mittelständischen Unternehmen. Es profitiert also gleichzeitig vom Binnenwachstum und ist weniger anfällig für externe Schocks", so Kwek.
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