Argwöhnische Blicke nach China
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Es hat sich abgezeichnet, nun wurde die Sachlage noch einmal mit harten Konjunkturdaten bestätigt: Chinas Industrie ist im vergangenen Monat stärker geschrumpft als erwartet – und so vehement wie seit zwei Jahren nicht mehr. Wie der heute veröffentlichte Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für China feststellt, lag der Indikator nach endgültigen Daten bei 47,8 Punkten, tiefster Stand seit Juli 2013. In der vorläufigen Schätzung waren die Marktforscher immerhin noch auf 48,2 Punkte gekommen. Mit dem wiederholten Rückgang im Juli wird der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex bereits den fünften Monat in Folge mit einem Wert unter der Marke von 50 Punkten ermittelt, die Wachstum anzeigt. Interessant in diesem Zusammenhang: Der offizielle Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie, bereits am Sonnabend veröffentlicht, bewegt sich mit einem Wert von 50 Punkten genau zwischen Wachstum und Rückgang.
Anleger blicken angesichts des Wachstumsrückgangs in China mit mulmigem Gefühl nach Fernost. Börsenhändlern zufolge dürfte der Handel in der bevorstehenden Woche tatsächlich unruhig werden. Schon in den Vorwochen hatten Turbulenzen an den chinesischen Börsen im Westen für Überraschung gesorgt. Nach Jahren des Daueraufschwungs hatte der Shanghai-Composite im Juli mit einem Minus von knapp 15 Prozent den höchsten Verlust seit sechs Jahren verbucht. Dabei schlägt allein für die vergangene Woche ein Minus von zehn Prozent zu Buche. Neue konzertierte Maßnahmen der chinesischen Regierung sind zu erwarten, die aus Eigeninteresse am Machterhalt Unruhe im Reich der Mitte verhindern will.
Die Beunruhigung der DAX-Anleger hält sich allerdings in Grenzen: Hatte der DAX in der vergangenen Woche insgesamt 0,3 Prozent auf 11.308 Punkte verloren, steht das Aktienbarometer heute vorbörslich mit -0,25 Prozent bei 11.280 Punkten in den roten Zahlen.
Einzelaktien aus dem DAX werden in der laufenden Woche wieder besonders stark auf Quartalszahlen reagieren: Heute lässt sich die Commerzbank in die Bücher schauen. Ihr Gewinn im zweiten Quartal hat sich zur Überraschung der Analysten fast verdreifacht. Am Donnerstag berichtet dann die Deutsche Telekom, am Freitag folgt die Allianz.
Morgen zeigt BMW, bislang Nummer eins in China vor Mercedes und Audi, ob die bayerischen Autobauer bei den Verkäufen in China weiterhin vorn liegen. Auf dem Zukunftsfeld selbstfahrende Autos scheint Erzrivale Mercedes rasch voranzukommen. Hier tummeln sich aggressiv auch Apple und Google. „Die Automobilwelt steht am Vorabend eines historischen Umbruchs“, konstatiert VW-Chef Martin Winterkorn jüngst gegenüber dem „Handelsblatt“. Vor dem Hintergrund der Entwicklung selbstfahrender Autos haben die drei Autobauer Audi, BMW und Daimler sich den Zuschlag für die Kartensparte Here von Nokia gesichert. Die Autobauer übernehmen das Unternehmen zu jeweils gleichen Anteilen, wie die Hersteller heute mitteilen. Here wird bei der Transaktion mit 2,8 Milliarden Euro bewertet.
Angesichts der schwächelnden Konjunkturzahlen aus China geben die Ölpreise weiter nach. WTI wird für 46,72 US-Dollar (-0,15%) gehandelt, für Brent werden 51,72 US-Dollar (-0,26%) aufgerufen. Gold legt ganz leicht auf 1.096 US-Dollar zu (+0,09%). Der Euro pendelt zum US-Dollar unverändert um 1,0983 (+0,01%).
SolarWorld bestätigt 2015er-Prognose
SolarWorld bestätigt Prognose für 2015 wonach die Absatzmenge um mindestens 25% gegenüber dem Vorjahr auf mehr als ein Gigawatt und der Umsatz um mindestens 25% auf über €700 Mio gesteigert werden soll. Das operative EBIT soll positiv ausfallen und das EBITDA vor Sondereffekten über dem Vorjahreswert liegen.
Wacker Chemie wächst sehr kräftig
Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat im zweiten Quartal Umsatz und Ergebnis kräftig verbessert. In den Monaten April bis Juni kletterten die Erlöse angetrieben von höheren Absatzmengen und positiven Währungseffekten um gut 10 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) legte überproportional um gut 43 Prozent auf 329 Millionen Euro zu.
Commerzbank mit außerordentlich guten Zahlen
Die Commerzbank hat den Gewinn im zweiten Quartal dank eines starken Privatkundengeschäfts fast verdreifacht. Nach Steuern und Dritten blieben 280 Millionen Euro übrig, im Vergleich zu 100 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten mit 241 Millionen Euro gerechnet. Vor Steuern stieg das Ergebnis stärker als erwartet von 257 Millionen auf 385 Millionen Euro.
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