Argentinien: "Historischer Durchbruch" im Milliardenpoker mit US-Hedgefonds
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Buenos Aires (Godmode-Trader.de) - Erstmals seit 14 Jahren scheint eine Einigung im Streit zwischen Argentinien und US-Hedgefonds um alte Staatsschulden möglich zu sein. Die neue argentinische Regierung unter dem Präsidenten Mauricio Macri bietet den klagenden Investoren 6,5 Milliarden US-Dollar, wie der vom zuständigen New Yorker Bezirksgericht bestellte Vermittler Daniel A. Pollack diese Woche mitteilte. Der Fall wird bei einem New Yorker Gericht verhandelt, weil die strittigen Anleihen einst unter US-Recht verkauft wurden, um sie für internationale Anleger attraktiver zu machen.
In der vergangenen Woche hat sich Vermittler Pollack laut US-Medien mit hochrangigen Vertretern von Montreux Partners und Dart Management sowie Argentinien getroffen und es seien „enorme Fortschritte“ erzielt worden. Zwei von sechs führenden Gläubigern hätten die Offerte demnach akzeptiert. Zugleich lobte Pollack Präsident Macri für dessen „Mut und Flexibilität“, die eine Lösung erst möglich gemacht hätten. Bei dem Angebot müssten die Gläubiger Abstriche in Höhe von über 25 Prozent an den ursprünglichen Forderungen von insgesamt mehr als neun Milliarden US-Dollar hinnehmen. Und noch eine weitere Klippe ist zu umschiffen: Der eingereichte Kompromissvorschlag muss noch vom argentinischen Parlament bestätigt werden. Dies könnte angesichts der Mehrheitsverhältnisse schwierig werden. Der Regierungswechsel im Dezember hatte die Hoffnung auf eine Lösung des jahrelangen Rechtskonflikts, der dem Land den Zugang zu internationalen Krediten erschwert.
Im Januar bereits hatte die Regierung Macri eine Vorvereinbarung mit italienischen Gläubigern über 900 Millionen US-Dollar unbezahlter Staatspapiere erreicht. Die Absprache betrifft rund 50.000 Investoren, die von der Vereinigung Task Force Argentina (TFA) vertreten werden. Es handelte sich um rund 15 Prozent der Anleihen, deren Inhaber nach der Staatspleite von 2001 die Umschuldungen Argentiniens von 2005 und 2010 ablehnten. Bei dem Kompromiss mit den italienischen Gläubigern nimmt Argentinien Zinszahlungen von über 50 Prozent in Kauf.
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