Notenbanken: Schlechtestes Timing aller Zeiten
Erst ignorierten Notenbanken das Offensichtliche (Inflation) und nun handeln sie, obwohl der Haupttreiber der Teuerung kaum noch ein Thema ist.
Erst ignorierten Notenbanken das Offensichtliche (Inflation) und nun handeln sie, obwohl der Haupttreiber der Teuerung kaum noch ein Thema ist.
Der Aktienmarkt schien drei wichtige Zinsentscheide (Fed, EZB, Bank of England) zunächst gut zu überstehen. Spätestens jetzt in der neuen Woche haben es sich Anleger anders überlegt.
Das wegen der Corona-Pandemie aufgelegte Anleihenkaufprogramm PEPP läuft Ende März 2022 aus, während die regulären Anleihenkäufe temporär erhöht werden sollen. Eine Zinserhöhung im Jahr 2022 sei weiter sehr unwahrscheinlich, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz.
Die Federal Reserve Bank (Fed) hat im Zuge ihres wie erwartet unveränderten Zinsentscheids angekündigt, dass sie ihr Wertpapierkaufprogramm zügiger beenden wird als bislang geplant und der Leitzins in der Folge 2022 und 2023 sukzessive angehoben werden soll.
Die US-Notenbank Fed beschleunigt wie erwartet ihren Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik. Die Anleihenkäufe werden ab Januar um 30 Milliarden Dollar pro Monat reduziert. Der Leitzins dürfte sowohl 2022 als auch 2023 jeweils drei Mal um 0,25 Prozentpunkte angehoben werden.
Im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag ist Gurpreet Gill, Macro Strategist Global Fixed Income bei Goldman Sachs Asset Management, der Meinung, „dass die EZB angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Virus Flexibilität bei ihren Quantitative Easing-Bemühungen bewahren kann“.