Arcandor kurz vor dem Abgrund?
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Essen (BoerseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge steht der Handelskonzern Arcandor AG kurz vor den Insolvenz. Experten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hätten dem Unternehmen die nötige Substanz für die erhoffte Staatsbürgschaft abgesprochen, berichtet manager-magazin.de unter Berufung auf Unternehmenskreise. Dies ist nach Angaben von Arcandor jedoch Voraussetzung, um den Untergang abzuwenden.
Die Bürgschaftsübernahme sei mit erheblichen Risiken behaftet. Der Konzern verfüge mittlerweile praktisch über keine freie Substanz mehr. Darüber hinaus könnten künftige Beteiligungsverkäufe zu erheblichen Buchverlusten führen, so das Fazit der staatlich eingesetzten Wirtschaftsprüfer. Die PwC-Prüfer widersprechen damit der Behauptung des Unternehmens, es sei durch die Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten, was als Voraussetzung für Bundeshilfen gilt. Arcandor befinde sich vielmehr seit Jahren in Schwierigkeiten, wodurch die Liquidität des Unternehmens stetig aufgezehrt worden sei, urteilten die PwC-Prüfer laut manager-magazin.de.
In einer Stellungnahme zu dem Bericht stellt Arcandor den Sachverhalt anders dar. "Die vom manager magazin zitierten Aussagen spiegeln nicht die gestrige Diskussionslage im Bürgschaftsausschuss wider. Die Tatsache, dass weitere Termine für die Fortführung des Bewilligungsprozesses für die Staatsbürgschaft vereinbart wurden, spricht ebenfalls gegen die vom manager magazin suggerierte Ablehnung einer Bürgschaft", teilte das Unternehmen mit. "Nach unserer Kenntnis werden hier offensichtlich Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen und einseitig dargestellt."
Natürlich bestünden im gegenwärtigen Wirtschaftsumfeld Risiken. Im vorliegenden Fall hielten die Wirtschaftsprüfer allerdings sogar wirtschaftliche Abweichungen für vertretbar, so Arcandor weiter. "Die Bundesregierung und der Bürgschaftsausschuss haben uns eine faire und schnelle Abarbeitung unseres Antrages ohne Vorfestlegung zugesagt. Dieser Prozess findet derzeit planmäßig und konstruktiv mit dem Ausschuss statt und ist zeitlich auf die Notwendigkeiten des Unternehmens abgestimmt", betont der Handelskonzern. Offensichtlich werde derzeit versucht, "unseren Business-Case öffentlich zu demontieren und damit die Existenz des Unternehmens und seiner über 50.000 Mitarbeiter in Deutschland zu gefährden". Die Sanierungsfähigkeit von Arcandor sei durch ein aktuelles Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG vom 20. Mai 2009 gerade erst festgestellt worden. "Die Arcandor AG erfüllt nach intensiver Prüfung durch alle von uns befragten Experten die Kriterien für einen Bürgschaftsantrag", stellt der Vorstand klar.
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