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09:08 Uhr, 05.06.2009

Arcandor beantragt Rettungsbeihilfe

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Essen (BoerseGo.de) - Der angeschlagene Handels- und Touristikkonzern Arcandor hat am Donnerstag seinen Antrag auf staatliche Rettungsbeihilfe eingereicht. Dies bestätigten Wirtschafts- und Finanzministerium gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Bereits Mitte Mai hatte Arcandor eine Staatsbürgschaft auf 650 Millionen Euro aus dem sog. "Deutschlandfonds" beantragt, die von der Politik aber überwiegend ablehnend bewertet wird. Zudem hat Arcandor Interesse an einem Kredit der Staatsbank KfW über 200 Millionen Euro.

Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, sollen bereits am kommenden Montag sowohl der Antrag auf Kredit und Bürgschaft als auch die erst am Mittwoch ins Spiel gebrachte Rettungsbeihilfe "parallel geprüft" geprüft werden.

Laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" sind Bund und Länder bereit, eine bereits seit Längerem diskutierte Übernahme von Karstadt durch Metro mit einer Rettungsbeihilfe in Form von Bürgschaften über 450 Millionen Euro zu begleiten. Die "Rheinische Post" berichtet, Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier habe Arcandor einen staatlich abgesicherten Rettungskredit in Höhe von 450 Millionen Euro durch die KfW-Bank in Aussicht gestellt. Voraussetzung sei eine Eigenleistung der Arcandor-Eigentümer Schickedanz und Oppenheim in Höhe von 100 bis 200 Millionen Euro und ein verbindlicher Fahrplan für Fusionsverhandlungen mit Metro, berichtet das Blatt.

Unterdessen ist laut "Handelsblatt" die Lage bei Arcandor noch kritischer als bisher angenommen. In einem von der Bundesregierung bei Pricewaterhouse-Coopers (PwC) in Auftrag gegebenen Gutachten heiße es, dass der Konzern nur eine Ein-Jahr-Überlebenswahrscheinlichkeit von 80 Prozent habe. Offenbar hat das Management im Kampf um Staatshilfen teilweise mit gezinkten Karten gespielt. So soll das Eigenkapital, anders als am Mittwoch von Arcandor-Finanzvorstand Rüdiger Günther dargestellt, sich nicht mehr auf rund 1,2 Milliarden Euro sondern nur noch auf 177 Millionen Euro belaufen, schreibt das "Handelsblatt".

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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