Anleiheauktionen: Spanien und Italien dürfen aufatmen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Madrid/ Rom (BoerseGo.de) - Die schwierige Situation der Krisenländer Spanien und Italien an den Kapitalmärkten entspannt sich merklich. Rom und Madrid konnten am Vormittag erfolgreich zu erneut günstigeren Konditionen neue Geldmarktpapiere begeben.
Wie die spanische Schuldenagentur am Donnerstag in Madrid mitteilte, wurden dabei eine erste Staatsanleihe mit sogenannten Umschuldungsklauseln platziert. Die sog. „Collective Action Clauses“ (CAC) sind mit Beginn dieses Jahres für alle neuen staatlichen Schuldtitel im Euroraum mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr verpflichtend. Sie sehen verbindliche Regeln für den Fall vor, dass ein Land seinen Schuldendienst nicht mehr bedienen kann. Die Klausel besagt, dass die Vertragsbedingungen einer Anleihe bei Zustimmung von 75 Prozent der Gläubiger neu bestimmt werden können. Im Ergebnis können damit Schuldenschnitte schneller und einfacher durchgeführt werden: Denn es sollte die Grundlage dafür gelegt werden, bei künftigen Umschuldungen vor einer Klagewelle durch Kleinanleger geschützt zu sein. Beschlossen wurde die Einführung dieser Klauseln im Zuge der Verhandlungen über die Einführung des permanten Rettungsschirms, des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM.
Spanien nahm am Donnerstag mit drei Anleihen (Laufzeit 2015, 2018 und 2026) insgesamt 5,8 Milliarden Euro auf. Das waren 800 Millionen Euro mehr als anvisiert. Die Nachfrage nach den Titeln war hoch. Die Rendite der zweijährigen Anleihe fällt um 17 Basispunkte auf 2,13 Prozent. Die Staatsanleihe mit Fälligkeit 2018 sank im Vergleich zu einer Versteigerung im November um etwa 0,7 Prozentpunkte auf knapp vier Prozent.
Eine ähnliche Entspannung war in Rom zu beobachten. Italien hat am Vormittag mit einjährigen Geldmarktpapieren so günstige Renditen wie seit Januar 2010 nicht mehr erlebt. Das Land musste aktuell einen Zinsaufschlag von 0,86 Prozent anbieten, im Dezember lag dieser noch bei 1,46 Prozent. Das Maximalziel von 8,5 Milliarden Euro wurde erreicht. Die Auktion war 1,78-fach überzeichnet (Vormonatswert 1,94-fach).
Der Euro machte nach den erfolgreichen Auktionen einen großen Satz nach oben und steht gegen Mittag mit 0,34 Prozent bei 1,3099 US-Dollar im Plus.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.