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08:38 Uhr, 16.02.2017

Anleihe-Investoren sollten das Kreditrisiko annehmen

Anleihe-Investoren werden es nach Meinung von Alexander Froschauer, Leiter Fixed Income Deutschland bei AXA Investment Managers, weiterhin schwer haben und müssen bereit sein, höhere Risiken einzugehen.

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  • CAC 40
    ISIN: FR0003500008Kopiert
    Kursstand: 4.924,86 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) - „In den vergangenen zehn Jahren haben Anleihe-Investoren eine riesige Party gefeiert“, schreibt Alexander Froschauer, Leiter Fixed Income Deutschland bei AXA Investment Managers, in einem aktuellen Marktkommentar. „Jetzt müssen Sie um jeden Basispunkt kämpfen.“

2017 stelle Investoren vor viele Herausforderungen. Aktuell beunruhigten vor allem US-Präsident Donald Trump, die konkrete Ausgestaltung des Brexit und die anstehenden Wahlen in Frankreich und Deutschland die Anleger. „Trump ist eine Blaupause dafür, wie man Wahlen gewinnen kann“, warnt Froschauer und prognostiziert: „Mich würde es nicht wundern, wenn eine politische Kraft den Austritt aus der Europäischen Union (EU) zur Wahl stellen wird.“ Trump sei in erster Linie gewählt worden, „um dem Establishment eines auszuwischen“. Das sei auch in Europa jederzeit möglich. „Die politische Unsicherheit wird in den kommenden Jahren das größte Risiko für die Kapitalmärkte sein“, sagt Froschauer. Noch steckten diese die Eskapaden von Trump erstaunlich gut weg. Die Aktienmärkte feierten ihn gar als Guru. „Europa muss sich auf Trump erst einstellen“, so Froschauer.

Nachdem die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im vergangenen Jahr begonnen habe, die Zinsen wieder zu erhöhen, drängen nach Ansicht des Investmentspezialisten die anstehenden Wahlen in Europa und die damit verbundenen Diskussionen über mögliche weitere Austritte aus der EU die Europäische Zentralbank (EZB) in die Ecke. Er glaubt daher nicht, dass die EZB der Fed folgen wird. „Es gibt keine Möglichkeit, die EZB unter Druck zu setzen. Mario Draghi möchte eine durchschnittliche Inflationsrate von zwei Prozent erreichen, bevor er handelt. In den vergangenen Jahren lagen wir weit darunter, auch aktuell gibt es für ihn noch keinen Grund, die Zinsen anzuheben.“

Anleihe-Investoren würden es also auch weiterhin schwer haben und müssen laut Froschauer bereit sein, höhere Risiken einzugehen. Der Fixed-Income-Spezialist empfiehlt, den Teil, der in Emerging-Markets- und High-Yield-Bonds angelegt ist, zu erhöhen. Falls in Fremdwährungen angelegt werde, muss das Währungsrisiko akzeptiert werden, weil eine Absicherung den gesamten Zinsvorteil vernichte. Short-Duration-Anleihen seien derzeit besonders beliebt. Damit könnten Anleger das Kreditrisiko erhöhen und das Zinsrisiko gleichzeitig reduzieren. Kurzlaufende Inflation-linked-Bonds sollten ebenfalls nicht im Portfolio fehlen, um Zinsrisiken zu senken und eventuelle Inflationsrisiken abzudecken, heißt es.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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