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08:20 Uhr, 25.01.2006

Anlegervertrauen in Nordamerika sinkt deutlich

Der State Street Investor Confidence Index ist im Januar deutlich gesunken. Wie State Street Global Markets, der für Investment Research und Trading zuständige Geschäftsbereich der State Street Corporation, am Dienstag in Boston, USA, mitteilte, fiel der Index gegenüber dem korrigierten Index- Wert für Dezember von 83,8 auf 76,0 Punkte.

Hinsichtlich der einzelnen Regionen fiel das Vertrauen nordamerikanischer institutioneller Anleger im Januar von korrigierten 102,1 für Dezember deutlich auf 88,0 Punkte. Im Gegensatz dazu nahm unter den europäischen und asiatischen Anlegern das Vertrauen wieder zu. Der europäische Index stieg signifikant von 61,0 auf 76,0 Punkte. Gleichfalls zog der asiatische Index von 75,7 Punkte im Dezember auf 80,4 Punkte für den Januar an.

"Diesen Monat ist eine starke Divergenz der Risikobereitschaft der institutionellen nordamerikanischen Investoren gegenüber ihren europäischen und asiatischen Kollegen erkennbar," erklärt State Street Associates Director Paul O`Connell. Das Vertrauen der nordamerikanischen Investoren in risikoreiche Anlageformen habe den niedrigsten Stand seit Beginn unserer Erhebungen erreicht. "Das blieb nicht ohne Einfluss auf den aggregierten weltweiten Indexwert, der ebenfalls auf den bisher niedrigsten Stand fiel", so O`Connell weiter. Zwar hätten die europäischen und asiatischen Investoren den amerikanischen Vertrauensverfall etwas kompensieren können, dennoch bleibe der globale Trend stark abwärts gerichtet.

"Seit Jahresanfang ist bei den US-Investoren ein starker Ausverkauf von Portfoliorisiken zu sehen," fügte Harvard-Professor Ken Froot hinzu. "Neben den Bedenken hinsichtlich der Konjunkturentwicklung bemühen sich die Investoren stark um die Diversifikation ihrer Portfolios, und zwar oft in neuen Asset- Klassen und in Investments, die vorher nur für ’Long-Positionen’ genutzt wurden." Während in den vergangenen drei Jahren in den USA die Tendenz zu risikoreichen Aktien stetig abgenommen habe, könnte sich der Trend in Richtung Anlagestreuung durchaus beschleunigen. Schließlich bedeutee die Entscheidung institutioneller Anleger für höheres "Alpha" gleichzeitig, dass die Bedeutung des "Beta" in den Hintergrund rückt.

Der durch State Street Associates, den Research-Bereich von State Street Global Markets, von Harvard-Professor Ken Froot und State Street Associates Director Paul O`Connell entwickelte State Street Investor Confidence Index misst das Anlegervertrauen auf Basis einer quantitativen Analyse des tatsächlichen Kauf- und Verkaufsverhaltens institutioneller Anleger. Der Index gründet auf der Finanztheorie, die besagt, dass es für Veränderungen in der Risikofreude der Anleger oder deren Bereitschaft, einen proportional größeren oder geringeren Teil ihres Portfolios in risikoreichere Anlagen zu investieren, eine präzise Deutung gibt. Je größer der Anteil am Portfolio ist, den institutionelle Anleger bereit sind, in Aktien zu investieren, desto größer ihre Risikobereitschaft bzw. ihr Vertrauen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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