Kommentar
10:25 Uhr, 02.02.2022

Anleger ziehen massiv Geld ab

Der größte ETF der Welt hat im Januar die höchsten Mittelabflüsse seiner Geschichte verzeichnet. Allerdings kehrten die Anleger trotz kräftig fallender Kurse dem Aktienmarkt nicht insgesamt den Rücken.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 4.546,54 Pkt (S&P) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 15.019,68 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.546,54 Pkt (S&P)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 15.019,68 Pkt (Nasdaq)
  • iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF USD (Acc) - WKN: A12ATG - ISIN: IE00BP3QZB59 - Kurs: 33,985 € (L&S)

Mit einem Anlagevermögen von mehr als 400 Milliarden Dollar ist der in den USA gehandelte SPDR S&P 500 Trust ETF mit dem Börsenkürzel SPY der größte ETF der Welt. Der börsengehandelte Indexfonds bildet passiv den S&P 500 Index ab, der die 500 wichtigsten in den USA gehandelten Aktien enthält.

Jahrelang verzeichnete der SPY massive Mittelzuflüsse, genau wie der ETF-Markt insgesamt. Immer mehr Anleger setzten auf die Möglichkeit, mit ETFs einfach passiv in wichtige Aktienindizes wie den S&P 500 zu investieren, statt aktive Anlageentscheidungen zu treffen oder diese von einem professionellen Fondsmanager oder Vermögensverwalter für sich treffen zu lassen.

Doch im Januar verzeichnete der SPY massive Mittelabflüsse, wie Bloomberg berichtet. Anleger verkauften ETF-Anteile im Volumen von fast 30 Milliarden Dollar. Damit wurde so viel Geld aus dem ETF abgezogen wie noch nie in seiner fast 30-jährigen Geschichte.

Die Kurse an der Wall Street waren im Januar massiv eingebrochen. Der S&P 500 verzeichnete einen der schlechtesten Jahresstarts seiner Geschichte, auch wenn er sich an den letzten Handelstagen des Monats deutlich erholte und damit die Monatsbilanz wieder verbesserte.

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Auch am vergangenen Montag, als sich die Kurse in den USA wieder deutlich erholten, zogen Anleger kräftig Geld ab und verkauften SPY-Anteile im Volumen von 6,96 Milliarden Dollar.

Hohe Abflüsse gab es auch an anderer Stelle. So verzeichnete der insgesamt 191 Milliarden Dollar schwere Invesco QQQ-ETF, der den Nasdaq-100 abbildet, im Januar Abflüsse in Höhe von 6,2 Milliarden Dollar. Das waren die höchsten Mittelabflüsse seit Platzen der Internetblase zu Beginn des Jahrtausends. Der Nasdaq-100 war wegen seines hohen Anteils an Technologieaktien im Januar noch stärker eingebrochen als der Gesamtmarkt.

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Obwohl ETF-Anleger im Januar im großen Stil Geld aus dem S&P 500 und dem Nasdaq-100 abzogen, galt das nicht für den ETF-Markt in den USA insgesamt. Laut Auswertung von Bloomberg steckten Anleger netto 23 Milliarden Dollar in ETFs.

Hohe Mittelzuflüsse verzeichneten insbesondere ETFs, die den Energie- oder den Finanzsektor abbilden sowie Value-ETFs. Value-ETFs basieren nicht auf Aktienindizes, die nach der Marktkapitalisierung gewichtet werden, sondern setzen bei Aktienauswahl und/oder Gewichtung auf Aktien mit einer "günstigen" fundamentalen Bewertung anhand von Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).

Während Value-Aktien in der Zeit seit der Finanzkrise viele Jahre lang deutlich schlechter als der Gesamtmarkt performten, konnten sie zuletzt wieder glänzen und sich deutlich besser als der Gesamtmarkt und teuer bewertete Growth-Aktien entwickeln.

Lesen Sie auch: Die Rückkehr der Value-Aktien: Mit diesen ETFs profitiert man!


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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: S&P 500 (long), Nasdaq-100 (long) und iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF USD (Acc) (long)

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

Bitte beachte: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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