Anleger warten auf die Berichtssaison
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Großbritannien: Der FTSE 100-Index stieg in der letzten Woche moderat an. Er legte 0,6 Prozent zu und schloss in lokaler Währung bei 4.840 Indexpunkten. Mittelgroße Titel hinkten der Entwicklung etwas hinterher, wobei der FTSE Mid 250-Index 0,3 Prozent zulegte.
Die Daten aus den Unternehmensberichten sowie das British Retail Consortium bestätigten, dass die Einzelhandelsumsätze ihren schlechtesten Dezember seit einem Jahrzehnt erlitten haben. Die Handelsmeldungen aus dem Segment Bauunternehmen illustrierten ebenfalls die Zurückhaltung der britischen Konsumenten. Wir sind in unseren Portfolios in Konsum orientierten Branchen stark untergewichtet.
Darüber hinaus gab Standard Chartered seine Übernahme der Korea First Bank bekannt. Wir glauben, dass diese Übernahme Sinn macht. Standard Chartered bleibt in der Bankenbranche eine unserer Kernpositionen. Daher haben wir uns auch an einer Sekundäremission mit einem Volumen von 1,1 Mrd. GPB beteiligt, die Standard Chartered begeben hat, um diese Übernahme zu finanzieren.
USA: US-Aktien entwickelten sich in der letzten Woche schwach. Der S&P 500-Index gab in lokaler Währung um 1,0 Prozent nach, während der NASDAQ-Index 2,6 Prozent verlor. Zudem tendierten kleinere Unternehmen stark unterdurchschnittlich.
Die Entwicklung auf Branchenebene belegte die allgemeine Zurückhaltung unter den Anlegern. Während sich die Sektoren Konsumgüter und Gesundheitswesen als führend erwiesen, hinkten Technologie sowie Frühzykliker hinterher. Walgreen, einer der Titel auf unserer Favoritenliste, zählte zu den besten Werten des Index.
Die Veröffentlichung der Gewinne für das 4. Quartal wird in der nächsten Woche in vollem Umfang einsetzen. Der Markt geht weiter von einem kräftigen Gewinnwachstum aus, wir sind jedoch zurückhaltender gestimmt. Unsere Portfolios bleiben deshalb auf Aktien ausgerichtet, die ein nachhaltiges Gewinnwachstum und entsprechende Gewinnmargen bieten. So bevorzugen wir in der IT-Branche beispielsweise das Segment Software gegenüber Hardwaretiteln.
Europa: Der Markt tendiert derzeit eher ruhig, da die Anleger den zunehmenden Nachrichtenstrom abwarten, der die anstehende Gewinnsaison begleiten wird. Der FTSE World Europe ex. UK-Index beendete die Woche in EUR 0,3 Prozent fester.
Die Wirtschaftsdaten sind nach wie vor nicht gerade aufregend. In Deutschland gab es enttäuschende Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und zu den Auftragseingängen in der Industrie.
Niedrig bewertete Wachstumsunternehmen, die wir bereits vor Weihnachten identifiziert hatten, bestimmten den Markt, was uns sehr ermutigte. Französische Bauunternehmen und Wachstumswerte aus Nischensegmenten wie Gesundheitswesen sowie anderen Sektoren brachten für unsere Portfolios einen Zusatzertrag.
Japan: Obwohl die marktbreiten Indizes in der letzten Woche in lokaler Währung schwach tendieren, gab es einige ermutigende Anzeichen. Erstens hat sich die Marktbreite in den letzten Tagen deutlich verbessert, und zweitens sind kleinere Indizes kräftig angestiegen. Der JASDAQ legte auf Wochenbasis 3,7 Prozent zu. Dies belegt die gute Stimmung im Bereich der einheimischen Anleger.
Eine Vielzahl der von uns bevorzugten Titel haben das Jahr fest begonnen. Das Unternehmen Access, das für viele Mobilfunkanbieter der Dritten Generation weltweit mobile Internetfunktionalitäten anbietet, ist kräftig angestiegen. Außerdem hat sich die Tokyu Corp, ein privates Eisenbahnunternehmen, das auch im Immobiliensegment tätig ist, gut entwickelt. Tokyu Corp ist eine unserer Top 5-Positionen auf unserer Favoritenliste.
Asien & Schwellenländer: Asiatische Aktien wurden in der letzen Woche von einer Verkaufswelle erfasst. Titel aus Hongkong reagierten negativ auf Äußerungen der US-Notenbank, die auf einen möglicherweise stärkeren Anstieg der US-Leitzinsen hindeuten als zuvor erwartet. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index gab in USD gerechnet 3,3 Prozent nach.
Thailand und Indonesien, zwei der Länder, die von dem Tsunami am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurden, sind hinsichtlich der Wertentwicklung seit Anfang des Jahres aufgrund der hohen Nettozuflüsse führend. Wir sind in beiden Märkten übergewichtet.
Die Übernahme der Korea First Bank durch Standard Chartered hat zur Folge, dass nur noch vier große Banken in einheimischem Besitz sind. Da bekannt ist, dass die HSBC daran interessiert ist ihre Ausrichtung auf Korea zu erhöhen, ist Korea nun für Übernahmeangebote anfällig. Das erhöht die Möglichkeit einer Intervention der koreanischen Behörden.
Darüber hinaus ist eine unserer wichtigsten russischen Positionen, der Mobilfunkanbieter MTS, sehr gut ins neue Jahr gestartet. Er legte aufgrund eines sehr hohen Zuwachses an Neukunden kräftig zu.
Anleihen: Die Zahl der in den USA nicht im landwirtschaftlichen Bereich Beschäftigten lag im Großen und Ganzen auf der Höhe der Erwartungen.
Die US-Zinskurve hat sich weiter abgeflacht - ein Trend, von dem wir glauben, dass er mittelfristig anhält. Es könnte jedoch in den nächsten Wochen zu einer gewissen Verteilung kommen, sofern die anstehenden Inflationszahlen überraschend hoch ausfallen. Wir bleiben im Rahmen unserer US-Staatsanleihenportfolios bei der Laufzeit short positioniert.
Darüber hinaus fiel die Erzeugerpreis-Inflation in Großbritannien niedriger aus als erwartet. Die Einzelhändler berichteten von einem sehr negativen Handelsumfeld. Wir wären deshalb sehr überrascht, wenn die Bank of England die Leitzinsen bei ihrer Sitzung in dieser Woche - oder sogar in den nächsten Monaten - anheben würde. Die europäischen Zinsen werden bei der Sitzung der EZB in dieser Woche wahrscheinlich unverändert beibehalten werden.
Sowohl Anleihen mit Investmentstatus als auch Hochzinsanleihen sind gut in das Jahr gestartet. Die Fundamentaldaten sind so gut wie dies an diesen Märkten möglich ist. Das könnte auch so bleiben, obwohl die engen Zinsdifferenzen den Spielraum für Kapitalgewinne begrenzen werden.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 86 Milliarden Euro - davon 18,8 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 30.06.2004). Das gesamte Investmentteam, aber auch die Fonds verdienen sich Jahr für Jahr Höchstnoten von renommierten Rating-Agenturen.
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