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10:20 Uhr, 28.09.2012

Anleger kommen an Aktien nicht vorbei

Oberursel (BoerseGo.de) - Aktien sind auf lange Sicht die Anlageform mit der höchsten Rendite und dem geringsten Risiko – trotz der hohen zwischenzeitlichen Kursschwankungen. Dies liegt einfach daran, dass die Aktie der einzige Sachwert ist, der eine Wertschöpfung aufweist. Man partizipiert am Produktionsprozess und den Produktivitätsfortschritten der Wirtschaft, wie die Strategen von StarCapital in ihrer aktuellen Markteinschätzung schreiben. Dass man bei einer sinnvollen Streuung seines Vermögens an Aktien nicht vorbeikomme, sei hinlänglich bewiesen. Zwei wichtige Fragen seien damit aber nicht beantwortet, heißt es weiter. Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Einstieg (Timing) und welche Papiere soll ich kaufen (Selektion)? Ein Komiker habe einmal gesagt, dass man Aktien billig kaufen und teuer verkaufen sollte. Wobei noch zu klären bleibe, warum das Gros der Anleger nachweislich genau das Gegenteil mache, so die Markteinschätzung.

Sind Aktien heute billig oder teuer? „Nun – im Verhältnis zu den Anlagealternativen und der Höhe des Zinsniveaus (FEDModell) sind sie sicher spottbillig. Nicht unbedingt jedoch im Vergleich zu ihrer durchschnittlichen historischen Bewertung. Beispielsweise der US-Aktienmarkt ist derzeit richtig teuer. Gerade für diesen Markt sind die Anleger aber besonders positiv gestimmt. Man erwartet keine Rezession, rekordhohe Gewinnmargen und eine expansive Notenbank. Absolut niedrig bewertete Märkte finden sich dagegen derzeit in einigen europäischen Ländern. Zum Beispiel in Italien, das weit unter seinem durchschnittlichen Shiller-KGV und dem historischen Buchwert notiert. Dies liegt daran, dass die Anleger für die weitere Entwicklung der italienischen Wirtschaft extrem negativ gestimmt sind. Was wir damit sagen wollen: Nicht die aktuelle Lage beeinflusst die Preisentwicklung an den Aktienmärkten, sondern die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich der künftigen Entwicklung der Unternehmensgewinne. Da man diese nicht vorhersagen kann, gibt die Aktienanlage nur Sinn, wenn man „billig“ kauft“, so die Experten von StarCapital.

Ähnliches gelte für die Auswahl der einzelnen Aktien. Hier erzählten einem viele „Experten“: Wenn schon Aktien, dann nur beste Qualität. Gemeint seien Papiere wie Nestle, Apple, Linde, L‘Oreal oder BMW, die über beste Wachstumsaussichten und eine starke Stellung in den Emerging Markets verfügten (und entsprechend hoch bewertet seien). Dies sei natürlich Unsinn, da niemand in die Zukunft sehen könne, heißt es. Ein Unternehmen, das heute schlecht dastehe, könne in der Zukunft schneller wachsen (durch Rationalisierung, Restrukturierung, Erschließung neuer Geschäftsfelder) als ein Wachstumsgigant, der vielleicht demnächst einige wichtige Entwicklungen verschlafe. „Man sollte nicht vergessen, dass auch Unternehmen wie SONY, Hewlett Packard, Solarworld, RWE oder Nokia vor nicht allzu langer Zeit noch zu den goldgeränderten Papieren zählten“, so die StarCapital-Strategen..

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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