Kommentar
15:00 Uhr, 18.01.2019

Anleger im Bullen-Modus!

Zum Jahreswechsel war die Stimmung so schlecht, dass man mit einem Kauf wenig falsch machen konnte. Jetzt ist die Stimmung allerdings schon wieder sehr gut. Soll man also verkaufen?

Die letzten Wochen waren ein Wechselbad der Gefühle für Anleger. Mit jedem Prozentpunkt, den es bergab ging, schlich sich Angst ein. Einen Tag später, mit einem Kursgewinn von einem Prozent, hellte sich das Gemüt wieder auf. Kaum etwas zeigt das besser als das Sentiment der Privatanleger in den USA. Das Sentiment bewegte sich fast das ganze Jahr 2018 in einer breiten Range seitwärts (Grafik 1).


Ende 2018 gab es dann einen Ausbruch aus der Range nach unten. Anleger waren so pessimistisch wie lange nicht. Nur noch 20 % der Anleger waren bullisch eingestellt. In der Vergangenheit waren solche Werte Kaufsignale.

Das lässt sich auch anders darstellen (Grafik 2, Idee von Cresset Capital), indem man auswertet wie häufig die Stimmung schlechter war. Ein bullisches Sentiment von 20 % oder weniger kommt nur in 2,7 % aller Fälle vor. Die Erhebung der Stimmung ist wöchentlich. Es geschieht daher im Durchschnitt nur 1,4x pro Jahr, dass es eine solche Gelegenheit gibt.

Umgekehrt ist besonders ausgelassene Stimmung ein Indikator für den Verkauf für Aktien. Befindet sich die Stimmung am oberen Rand der Verteilung, performen Aktien tatsächlich schlecht. Dabei läuft das Sentiment der Jahresperformance des S&P 500 ungefähr ein Jahr voraus.

Perfekt ist die Korrelation natürlich nicht. Das Sentiment ist so volatil, dass man ein wenig Gefühl braucht, um eine Entscheidung zu treffen. Zuletzt war das Sentiment (1 Jahr vorverlegt) extrem bullisch und fiel mit dem Tief zusammen. Das Sentiment Tief wiederum liegt nun 12 Monate in der Zukunft. Das bedeutet, dass 2019 gar kein schlechtes Börsenjahr werden muss.

Zwischen diesen zwei Punkten liegt viel Volatilität. Kurzfristig ist das Sentiment schon wieder so robust, dass man an Gewinnmitnahmen denken kann. Mittelfristig sollte der Markt aber unterstützt bleiben.

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2019 wird ein herausforderndes Jahr und aller Wahrscheinlichkeit nach nichts für Buy and Hold Ansätze. Vielmehr sollten kurzfristig orientierte Anleger die besten Chancen haben. Wenn es drei Mal 10 % bergauf und bergab geht, kann man immer noch zweistellige Renditen erzielen. Man muss nur schnell genug umschalten können.

Viele können das nicht. Wer keine Erfahrung damit hat, handelt tendenziell zu spät und sammelt nicht mehrere Kursgewinne ein, sondern mehrere Kursverluste. In diesem Fall hält man sich lieber zurück und wartet bis sich der Markt wieder für eine klare Richtung entschieden hat.

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14 Kommentare

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  • No Panik
    No Panik

    Unglaublich dieser Artikel, insbesondere der erste Satz: ... dass man mit dem Kauf nichts falsch machen konnte: haben sie die Prognosen ihrer Kollegen nicht gelesen ?? Keiner riet zum Kauf...sehr witzig...

    21:48 Uhr, 20.01.2019
    1 Antwort anzeigen
  • daxe
    daxe

    moin

    kein brexit-kein zollkonflikt-us senken zinsen-Chinesen fluten noch mehr ihre banken

    willkommen 30000 dow

    willkommen 14000 dax

    so habt spass

    oder auch net

    15:44 Uhr, 19.01.2019
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    Bullenmodus? der S&P hat soeben seinen Jahresschlußkurs von 2017 erreicht - nicht mehr und

    nicht weniger - kein Schreibfehler ja 2017

    18:25 Uhr, 18.01.2019
    2 Antworten anzeigen
  • netzadler
    netzadler

    ich frag mich auch ernsthaft, was bei den amis am sonntag morgen in der church gepredigt wird, dass die dort alle so geldgeil sind ?

    17:13 Uhr, 18.01.2019
  • Silberpapst
    Silberpapst

    Ich druck mir die Welt, so wie mir sie gefällt! Ganz einfach. Nur das Blöde. Warum hat das in Zimbabwe, Venezuela etc. nicht funktioniert. :-)

    17:08 Uhr, 18.01.2019
  • wizardmw
    wizardmw

    Der FED-Put läuft wieder - man kann bedenkenlos kaufen.....Ein Bärenmarkt wird nie wieder kommen, dank der unbegrenzten Geldmittel der Notenbanken. Ach her je - wieviele sinnlose Rezessionen hätte man vermeiden können - schade dass wir dieses Wundermittel nicht schon früher eingesetzt haben - wie blöde die Leute doch früher gewesen sein müssen...... (-.

    15:38 Uhr, 18.01.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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