Kommentar
09:31 Uhr, 27.04.2020

Anleger-Grundvertrauen sinkt auf Allzeittief

Noch nie war das Grundvertrauen der Anleger für die Aktienmärkte der Eurozone so schlecht wie aktuell. Kurzfristig könnte die schlechte Stimmung einen weiteren Kursrutsch noch hinauszögern. Doch mittelfristig droht Gefahr, so die Ergebnisse der wöchentlichen sentix-Umfrage.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 2.865,57 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.718,19995 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 2.865,57 Pkt (STOXX)
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.718,19995 $/oz. (FXCM)

Der Corona-Shutdown belastet zunehmend das Grundvertrauen der Anleger in die Aktienmärkte. Besonders negativ sind Anleger derzeit für Aktien in der Eurozone gestimmt. Der sogenannte "strategische Bias" für Aktien in der Eurozone sank laut der wöchentlichen "sentix Global Investor Survey" in der vergangenen Woche sogar auf ein neues Allzeittief.

Als "strategischen Bias" bezeichnet sentix die mittelfristigen Markterwartungen auf Sicht von sechs Monaten. Laut sentix sollte der "strategische Bias" anders als die meisten Sentimentindikatoren nicht antizyklisch interpretiert werden: "Der strategische Bias stellt die strategische Sicht der Anleger sowie deren Grundüberzeugungen und Wertvorstellungen zu den jeweiligen Märkten dar. Da dieser Indikator die grundsätzliche Kauf- und Verkaufsbereitschaft der Anleger signalisiert, sollte er nicht antizyklisch bewertet werden. In der Regel läuft der Indikator stattdessen oftmals mehrere Wochen dem Gesamtmarkt voraus", erläutert sentix.

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Anders als der strategische Bias ist das "Sentiment", das die kurzfristigen Markterwartungen der Anleger abbildet, als antizyklisches Signal zu verstehen. Ein pessimistisches Sentiment spricht also in der Regel für steigende Kurse und ein optimistisches Sentiment für fallende Notierungen. Da derzeit nicht der nur der strategische Bias, sondern auch das kurzfristige Sentiment stark negativ sind, ist es laut sentix bisher noch nicht zu einem erneuten Kursrutsch gekommen. Doch die Zeit arbeite derzeit gegen die Aktienmärkte. "Einzig die schlechte Stimmung und die defensive Positionierung verhindern noch einen erneuten Kurseinbruch", heißt es.

Bei US-Aktien sowie bei deutschen Standardtiteln fällt die Einschätzung der Anleger derzeit ähnlich aus wie bei Papieren der Eurozone: Ein schwacher strategischer Bias trifft auf schwache kurzfristige Markterwartungen. "Dass es derzeit dennoch noch nicht zu
einem neuerlichen Kurseinbruch kommt, ist der schlechten Stimmung geschuldet", schreibt sentix auch mit Blick auf US-Aktien. Während in der Vergangenheit ein starker Rückgang beim strategischen Bias oft ein Vorbote für die letzte schwache Phase vor einer Trendwende war, könnte es dieses Mal laut sentix anders laufen, da die Anleger derzeit "trotz der Kurserholung der letzten Wochen nicht aus ihrer defensiven Positionierung zurück" finden, wie sentix mit Blick auf deutsche Aktien schreibt.

Gewinner der aktuellen Unsicherheit sind unter anderem die Edelmetalle. Für Gold und für Silber misst sentix "einen erheblichen Anstieg im strategischen Grundvertrauen".

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Auch für Goldminen-Aktien sind Anleger positiv gestimmt. Allerdings ist hier das kurzfristige Sentiment laut sentix inzwischen wieder so positiv, dass dies als Warnsignal interpretiert werden muss. "Wir haben ein Niveau erreicht, welches in der – zugegebenermaßen noch kurzen – Historie des sentix GoldminenSentiments eine negative Kursentwicklung für dieses Segment erwarten ließ", schreiben die Experten.

An den sentix-Umfragen können auch Privatanleger teilnehmen und erhalten dafür im Gegenzug die aktuellen Studienergebnisse zugesandt. Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie unter www.sentix.de.


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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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