Anhebung des Mindestlohns kein Allheilmittel
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Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Der Nutzen von Mindestlöhnen ist in der politischen Debatte und der volkswirtschaftlichen Zunft umstritten. Obwohl mittlerweile 27 von 35 OECD Ländern dieses Instrument anwenden, variiert seine Ausgestaltung doch erheblich – von 35 bis 60 Prozent des Median-Verdienstes reicht die Spanne, wie die Volkswirte von Standard Life Investments (SLI) in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ schreiben. Die SLI-Ökonomen brechen damit eine Lanze für den Mindestlohn – zumindest, solange er sorgfältig auf die heimischen Rahmenbedingungen wie Beschäftigung, Wachstum, Produktivität und Lebenshaltungskosten abgestimmt ist.
Stephanie Kelly, Politische Analystin, verweist auf die Einführung des Mindestlohnes in Deutschland. Das Institut für Arbeitsmarktforschung habe herausgefunden, dass im ersten Jahr seiner Geltung die Beschäftigung nicht gelitten habe, im Gegenteil der Anstieg der regulären Arbeitsverhältnisse fast vollständig die Verluste an Teilzeitbeschäftigung ausgeglichen habe. Allerdings sei zu bedenken, dass die jüngste Anhebung des Mindestlohns um vier Prozent in der Studie nicht berücksichtigt sei, und seit seiner Einführung die Konjunktur angezogen habe, heißt es weiter.
Was auch Kelly bezweifelt, ist das Argument, Mindestlöhne könnten Ungleichheit in der Einkommensverteilung beseitigen und Familien aus der Armut reißen. Die Erhöhung des Mindestlohns sei dazu kein Allheilmittel. So habe die OECD hervorgehoben, dass das Phänomen der Armut trotz Erwerbstätigkeit vor allem daran liege, dass die Anzahl der Arbeitsstunden zu niedrig sei und Steuereffekte den Zuwachs schnell aufzehrten.
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