Kommentar
11:39 Uhr, 18.11.2010

Angst sieht anders aus

Erwähnte Instrumente

  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
  • Silber
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Wenn man den Medien heute Morgen Glauben schenken möchte, müsste eigentlich Weltuntergangsstimmung herrschen. Zum einen wegen der Probleme um Irland, das sich auch gestern einer europäischen Lösung zur Bankenkrise verschloss. Tags zuvor hatte immerhin auch noch Portugals Finanzminister durchblicken lassen, dass er das Risiko als hoch einstufe, sein Land könnte auf ausländische Hilfe angewiesen sein. Aber auch in China stehe es nicht zum Besten, war zu vernehmen. Denn dort drohe Inflation. Am Ende konnte man fast meinen, für die Aktienmärkte sei ein richtiger Giftcocktail angerührt worden.

Tatsächlich war das Inflationsthema noch vor Wochenfrist in den Finanzmärkten sehr präsent, zumal sich die kritischen Stimmen am neuen Anleihekaufprogramm der US-Notenbank (interessanterweise erst nachträglich) deutlich mehrten. Zuletzt hatte sich sogar eine Gruppe prominenter, den Republikanern nahestehenden Ökonomen für eine massive Kampagne formiert, um Ben Bernanke doch noch von seinem quantitativen Lockerungsprogramm QE2 abzubringen. Fast gleichzeitig hatte der Chef der New York Fed, William Dudley, sogar den Eindruck hinterlassen, der so genannte Exit, das Zurückfahren der Liquiditätsprogramme, könne womöglich Jahre auf sich warten lassen.

Das einzige, was sich während des Berichtszeitraums tatsächlich deutlich bewegte, waren die Rohstoffmärkte. Auf der Metallseite vornehmlich Gold und Silber, die noch vor gut einer Woche unter teils hoher Volatilität und im Zeichen aufgekommener Inflationsängste neue Jahreshochs markiert hatten. Bevor es trotz allen Krisengeredes zu einem massiven Abverkauf kam. Der DAX verhielt sich während dieser Zeit erstaunlich ruhig und erreichte sogar am Montag noch ein neues Jahreshoch. Auch die Teilnehmer unseres Panels zeigten fast keine Tendenz sich in irgendeiner Form absichern zu müssen. Der marginale Rückgang beim Optimismus, gemessen an unseren Bull/Bear-Index, spiegelt fast schon eine freche Gelassenheit wider - richtige Angst sieht jedenfalls anders aus. Vielmehr scheint man offenbar auf die mögliche Nachfrage zu schielen, die sich aus QE2 der US-Notenbank ergeben kann. Am Ende scheint also das mögliche Bedauern, eine Jahresschlussrallye zu verpassen, bei den mittelfristigen Akteuren mindestens so schwer zu wiegen, wie die Sorge, dass es an der Peripherie Europas zu einem Kollaps kommen könnte. Trotzdem ist der Optimismus (auch hinsichtlich der vermutlich nicht gerade hohen Positionen) nicht übermäßig und tendiert in Richtung Jahresmittel - kein schlechtes Zeichen für das Börsenbarometer.

Die gesamten DAX und TecDAX Sentiment-Index erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Downloadhttp://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/sentiment-index.pdf

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